Besuch im Battenberger Burgbergstollen

In der Tradition seiner Serie „Geschichte vor Ort“ stattete der Frankenberger Zweigverein für Hessische Geschichte und Landeskunde im Frühjahr 2004 dem Battenberger Burgberg mit seinen alten Bergbaustollen einen Besuch ab. Mitglieder des Battenberger Heimat- und Kulturvereines, Sparte Bergbau, empfingen die Frankenberger Geschichtsfreunde vor dem Stollen zünftig in weißer Bergmannskluft und erläuterten mit Hilfe von Kartenmaterial und Gesteinsproben die geologischen Bedingungen und die Montangeschichte des Battenberger Burgbergstollens.

Die ersten Überlieferungen eines Bergbaus bei Battenberg gehen, wie Dietmar Weber von dem Heimatverein zu berichten wusste, bis in das Jahr 1538 zurück, als der Rentmeister Grebe erstmals den Versuch unternehmen ließ einen Stollen in den Burgberg treiben zu lassen. 1748 wurden aber erstmals wirklich auf der Suche nach Silber und Erzen Stollen in den Berg getrieben, wie Unterlagen des einstigen Bergamtes bei Biedenkopf berichten.


Vor dem Stolleneingang am Burgberg wurden die Frankenberger Geschichtsfreunde von den Mitgliedern des
Heimat- und Kulturvereins Battenberg in zünftiger Bergmannskleidung empfangen. Fotos: Siegesmund

Erneut wurde der Bergbau in 1830 aufgenommen, dieses Mal jedoch um „Braunstein“, wie das begehrte zur Stahlverarbeitung benötigte Mangan genannt wurde, abzubauen. Besonders ergiebig war der Battenberger Stollen - anders als der Bergbau bei Laisa - wohl nie, so dass er schließlich wieder geschlossen wurde. Erst im Zweiten Weltkrieg wurde er wieder als Luftschutzbunker geöffnet.

Nach dem Krieg wurde der Stollen wieder geschlossen und begann einen Dornröschenschlaf. Erst seit dem Jahre 2000 ist der Stollen wieder durch den Heimatverein zugänglich gemacht worden, so dass auch die Geschichtsfreunde nun ausgestattet mit Schutzhelm, Grubenlicht und „Friesennerz“ dem Berginneren einen Besuch abstatten konnten.


Unter Tage gab es für die Frankenberger Geschichtsfreunde im Schein der Grubenlampen viele
Spuren des Manganabbaus zu entdecken.


Bei ihrem Rundgang auf dem Battenberger Burgberg erläuterte Wilfried Morgenroth den Besuchern die
neue entdeckte Keltensiedlung auf dem gegenüber liegenden Eisenberg.

Eine kleine Wanderung führte die Frankenberger anschließend noch auf den Battenberger Burgberg um hier einen Blick auf die dort neuentdeckte Keltenfestung auf dem Eisenberg und bei herrlichen Frühsommerwetter bis weit in das Obere Edertal zu werfen. Bei Kaffee und Kuchen im Battenberger Hotel Rohde war schließlich reichlich Zeit , das Gesehene und Erlebte noch einmal Revue passieren zu lassen.

                                                                                                                                Jürgen Siegesmund