Verborgene Schätze zwischen
alten Steinmauern |
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Ein Keller aus dem 13. Jahrhundert, in dem zwei
Tonnengewölbe aus Lesesteinen kreuzförmig aufeinander
stoßen, gehörte zu den sonst verborgenen Attraktionen,
die Besucher des Hauses am Geismarer Tor in Frankenberg entdecken
konnten. Am Tag des Offenen Denkmals führten der Verein „Kunsttreff“,
der Frankenberger Zweigverein für hessische Geschichte und
Landeskunde sowie Stadtarchivar Dr. Horst Hecker viele Gäste
durch eines der ältesten Häuser der Stadt und boten dabei
zugleich lebendige Einblicke in ihre Arbeit.
Mit Kaffee und Kuchen bewirteten die Mitglieder des Vereins Kunsttreff,
der das Erdgeschoss und den imposanten Turmraum für Ausstellungen
benutzt, die Besucher im Haus Geismarer Straße Nr. 3. Bilder
an den Wänden des spätmittelalterlichen Steinturms, einer
Kemenate mit hohem Kamin, sowie eine Diaprojektion von Werner Vöhl
mit anspruchsvollen Fotos aus den letzten Jahren, als der Kunsttreff
im Frankenberger Lokschuppen eine vielfältige Kulturszene aufbaute,
boten den Denkmalbesuchern einen eindrucksvollen Einblick in die
Arbeit des engagierten Kunstvereins.
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Guten Zuspruch fand am Tag des Offenen Denkmals im Haus am Geismarer
Tor der Büchertisch mit regionalgeschichtlicher Literatur,
den Roth Piro-Klein (links) vom Frankenberger Geschichtsverein aufgebaut
hatte.
(Fotos: K. H. Völker)
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Mit Hausführungen, Lichtbildern, der Ausstellung von besonderen
historischen „Schätzen“ aus dem Stadtarchiv sowie
mit Büchertischen informierten der Frankenberger Zweigverein
für hessische Geschichte und Landeskunde (sein Büro
befindet sich im zweiten Obergeschoss) und Stadtarchivar Dr. Horst
Hecker das Publikum über den Schwerpunkt Frankenberger Stadtgeschichte,
der von der Stadt Frankenberg mit bürgernahen Ansprechpartnern
seit 1998 im Haus am Geismarer Tor aufgebaut worden ist.
Überraschend kamen während des Denkmaltages als Besucher
auch ehemalige Bewohner des Wohnhauses Geismarer Straße
3, das 1991 von der Stadt Frankenberg zur Sanierung angekauft
worden war. Sie schilderten im Anschluss an einen Lichtbildervortrag
ihre ganz persönlichen Erlebnisse. Elli Neu, geboren am 1.
Juli 1922 auf der Heide, hatte ein Foto der Familie Weller aus
dem Jahr 1910 mitgebracht und erzählte: „Hier, in der
Ecke, pflegte mein Großvater zu sitzen und aus der Bibel
vorzulesen, während draußen ein schweres Gewitter vorüberzog.“
Sie beschrieb genau die Inneneinrichtung des Ackerbürgerhauses
mit Stall im Keller, auch den Ort im Haus, wo um diese Jahreszeit
die Äpfel gelagert wurden.
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Das Kreuzgratgewölbe, das im Keller des Hauses am Geismarer
Tor schon den großen Stadtbrand von 1476 überdauert hat,
bewunderten (von links) Ruth Piro-Klein und Hans-Otto Landau vom
Geschichtsverein gemeinsam mit Ingeborg Seeschaaf vom Verein „Kunsttreff“.
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Von 1938 bis 1952 wohnte Irmgard Obst geb. Pfingst
im Haus Geismarer Straße Nr. 3. Sie erzählte vom festgetretenen
Lehmboden im mittelalterlichen Steinkeller, der für ihre Familie
während des Zweiten Weltkrieges als Luftschutzraum diente.
Die zum Wohnhaus gehörige Toilette sei nur über einen
Holzsteg mit Geländer im Steinturm zu erreichen gewesen. „Wir
haben als Kinder darauf geturnt – mir ist heute erst klar
geworden, wie gefährlich hoch das damals war“, meinte
sie nach einem Rundgang durch den nun restaurierten Gebäudekomplex. |
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Geschichten aus ihrer Kindheit und von Besuchen beim Großvater
im Ackerbürgerhaus am Geismarer Tor belegte Zeitzeugin Elli
Neu mit einem alten Foto.
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