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ihnen kommen sind, einen gemeinsamen Eid auf die Heiligen geschworen, daß sie in allen Dingen der Stadt Ehre und Bestes vorkehren wollen. Sie haben auch geschworen, der Stadt Freiheit und Handfeste zu halten, so viel sie können, ohne Arglist.“

Mainz, 18. Aug. 1854.                                                                 Hennes.

 

f) Die Templer zu Mühlheim und Osthofen.

Eine der wichtigsten Besitzungen der Templer in Deutschland war ihre in Rheinhessen, unweit Osthofen, in der Nähe des jetzigen Mühlheimerhofes gelegene Ordensburg.

Der Seebach, der da vorbeifließt, war früher in jener Gegend zu einem See erweitert; wodurch die Lage der Burg auch militärisch anders war als sie jetzt sein könnte. Daher werden die dortigen Templer bald Brüder „vom See“ bald von „Mühlheim“ genannt.

Wann dies Tempelhaus von Mühlheim entstanden, wann es die ersten Schenkungen erhalten, darüber fehlen die Nachrichten. [Denn mit Ledebur, Allg. Archiv 16, 99 eine durch Urkunde des Grafen Heinrich von Sayn, seiner Gemahlin Mechtild und der Gräfin Ada von Lors bestätigte Schenkung eines Ritters Konrad von der Muhlen auf unser Tempelhaus zu beziehen, wird wohl unstatthaft sein; schon darum, weil, wie es scheint, die geschenkten Güter in ganz andrer Gegend lagen.]

Die erste Erwähnung der Templer von Mühlheim findet sich in einer Urkunde Bischof Eberhard’s von Worms, den Vogt von Osthofen Ritter Eberhard von Erenburg betreffend, vom 1. März 1269. Der Ritter hatte bisher, wie wir in der Urkunde lesen, gegen das Domkapitel von Worms, den Abt von Hornbach, die Stiftsherren von Liebfrauen zu den Stiegen, den Templermeister und die Nonnen zu Mühlheim, so wie die Einwohner von Osthofen und Andre, die in dessen Gemarkung Güter besaßen, vielfach Erpressungen sich erlaubt, indem er eine gewisse Abgabe in Anspruch annahm, die Wegschnitt ( Weg-Absperrung, Barriere) genannt wurde. Aber auf die darüber angebrachten Klagen ließ der Bischof von Worms, Wildgraf Eberhard, den Ritter Eberhard nebst seinem Sohn Konrad und seinem Schwiegersohn Johann von Randeck nach Worms vorladen. Der Ritter sah ein

 

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