..

59

 

Auf dem Tempelhof zu Mühlheim hatte Wildgraf Friedrich, Großpräceptor der Templer in deutschen und slavischen Landen, fast regelmäßig seinen Sitz.

Die Urkunden, in denen er vorkommt, sind zum Theil von ihm selbst ausgestellt. Eine Urkunde vom Jahr 1287 hebt also an „Bruder Friedrich, genannt Wildgraf, der Tempelhäuser in deutschen und slavischen Landen gering und niedriger Präceptor, so wie Bruder Heinrich von Hohenfels und die übrigen Ordensbrüder „am See“, Wormser Diözese, nachdem wir den Vortheil unsres Hofes „vom See“ erwogen, haben den ehrw. Männern, Dechant und Kapitel von St. Martin zu Worms, den jährlichen Erbzins von 25 Malter Waizen, haftend auf unsern Gütern in Lumersheim, rechtskräftig verkauft.“ Das bei Schannat (hist. Worm. praefat.) abgebildete Siegel des Großpräceptors stellt Christi Haupt mit der Dornenkrone dar.

Am 7. August 1292 verkaufen Wildgraf Gottfried, Konrad sein Sohn und Hildegard seine Schwiegertochter in Gegenwart vieler Zeugen, namentlich des Johanniters Betzlin, für 120 Heller ihrem Vetter Wildgraf Friedrich, Templerpräceptor in deutschen und slavischen Landen, und seinen Ordensbrüdern im Hause „am See“ ihre Güter in Kirchheim und Gernsheim; und zur Sicherheit, daß sie im Besitz derselben nicht gestört werden, stellen sie ihnen als Bürgen die Ritter Emercho und Wolfram von Löwenstein, Emercho und Wilhelm von Randeck, die sich verpflichten, im Fall einer Besitzstörung in eine Herberge in Rockenhausen einzureiten, und dort auf Kosten Konrad’s und seines Ehegemahls so lange zu zechen, bis der Präceptor und seine Ordensbrüder zufriedengestellt sind. Wenn einer der Bürgen verhindert ist, soll er statt seiner einen Knappen und ein Pferd hinsenden. - Gerhard, Konrad und Gottfried, Wildgraf Emicho’s Söhne, hatten ihre vom Vater ererbten Besitzungen zu Gernsheim und Kirchheim schon am 5. Juni 1238 den Templern „vom See“ geschenkt. Acta acad. Pal. 1, 67. 66.

Zum letzten Mal erscheint Wildgraf Friedrich in seiner Eigenschaft als Großpräceptor bei der Ratification eines Güterverkaufs. Die Deutschordensritter von Oberflörsheim kauften nämlich vom Templercomthur zu Mülheim, Otto von

 

..