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Sagen, Lieder etc. betreffend, verweise ich auf die in unserer Zeitschrift abgedruckte Probe eines hessischen Wörterbuchs von Vilmar; auf die Abhandlungen über hessische Ortsnamen von Jacob Grimm, Piderit und Vilmar; Dr. Bernhardi hat durch seine „Deutsche Sprachkarte“ auch die übrigen deutschen Vereine zu ähnlichen Forschungen angeregt. Ueber die hessischen Sagen hat der leider so früh verstorbene Karl Lyncker in seinen „deutschen Sagen und Sitten in hessischen Gauen“ und in der Abhandlung „über den Brunnencultus in Hessen“ sich verbreitet; desgleichen Pfarrer Hoffmeister in seinen „Gebräuchen und Sagen in Schmalkalden; Dr. Landau, über Sagen; Geh. Hofrath Ruhl: über Saba, Trenta, Thesa; Pfarrer Schmincke über den Hollenmythus am Meisner; Landrichter Dr. Wagner, die Sage vom Ursprung der s. g. Speck- und Brodvertheilung zu Allendorf; Dr. Lotich, Aufzeichnungen aus dem Munde des Volkes.

3. Ueber die Geschichte des Volks, der Fürsten, der Geschlechter und der Ortschaften haben wir, abgesehen von der durch unmittelbaren Auftrag des Höchstseligen Kurfürsten Wilhelm I. lange vor Bildung unseres Vereins von Herrn von Rommel begonnenen „Geschichte von Hessen“ – welche für alle Zeiten die Grundlagen weiterer Forschungen auf diesem Gebiete bilden wird – zunächst den Abdruck der Lauze’schen Chronik von Hessen zu erwähnen, welche der Verein unternahm, weil der vielleicht noch wünschenswertheren Veröffentlichung einer vollständigen hessischen Urkundensammlung Schwierigkeiten im Wege standen, welche noch immer nicht ganz beseitigt werden konnten. Doch hat Herr Staatsrath Wippermann durch seine, als Supplement unserer Zeitschrift veröffentlichten Regesta Schaumburgensia und durch das Urkundenbuch des Stifts Obernkirchen eine Bahn gebrochen, die hoffentlich unser Verein weiter verfolgen wird. Einzelne Urkunden sind allerdings auch in der Zeitschrift abgedruckt.

Zu dieser Abtheilung dürfen wir auch wohl rechnen: die Geschichte der Belagerung von Neuß im Jahre 1474 von Karl Lyncker und die von Major Pfister verfaßte Fahrt der hessischen Truppen von Portsmouth nach Newyork, sowie auch die Rittergesellschaften in Hessen von Dr. Landau. Der letztere hat zur Geschichte der hessischen Geschlechter, außer seinem selbständigen Werke über die hessischen Ritterburgen und deren Besitzer, Beiträge geliefert: über die Dynasten von Immenhausen, über die Besitzer der Burgen Herzberg und Hausen;

 

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