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LXXX

Vom Sommer 1779 bis zum Herbst 1782 blieb ein Theil der hessischen Truppen als Besatzung in Charleston, wo der stramme Friedensdienst wieder voll in Kraft trat und nur im Frühjahr 1780 durch einen kurzen aber siegreichen Streifzug in westlicher Richtung unterbrochen wurde, von dem man 12 Kanonen und ebensoviele Fahnen als ehrenvolle Trophäen heimbrachte. Obwohl die Hessen weder an der fortwährenden Reisfütterung, wie sie in den Südstaaten üblich war, noch an den theuren und schlechten Kartoffeln ein sonderliches Wohlgefallen fanden, so zogen es doch nicht wenige vor, bei der am 21. Oktober 1782 erfolgenden Einschiffung fahnenflüchtig zu werden, um in Charleston zurückbleiben zu können. Nach der Landung in Brooklandsferry auf Long Island bezogen die Truppen anfangs ein Barackenlager, später Winterquartiere. Bald darauf ging die Nachricht von dem am 30. November 1782 zu Versailles geschlossenen Präliminarfrieden ein, und am 20. August 1783 trat das Bataillon, welches inzwischen den Namen de Angelelly erhalten hatte, die Heimreise an. Unter vielen Mühen und Fährlichkeiten, die durch ein schon bei der Ausfahrt entstandenes Leck herbeigeführt wurden, erreichte das Schiff am 8. Oetober Portsmouth und am 22., nach nur zweimonatlicher Fahrt, Bremerlehe, das die hessischen Truppen vor 71/2 Jahren verlassen hatten. Von 19300 Mann (den Nachschub mitgerechnet) kehrten, nach von Pfister, 11400 in die Heimath zurück. Der Fussmarsch von Bremerlehe brachte das Bataillon am 22. November nach Hofgeismar, am 27. nach Kassel, wo es vor Landgraf Friedrich paradirte, um schon am 29. aufgelöst zu werden. Die Mannschaften wurden theils verabschiedet, theils beurlaubt, theils anderen Bataillonen überwiesen. Reuber ward in die Flügelcompagnie des Gardegrenadierregiments versetzt. So endete der nordamerikanische Feldzug für das ehemalige Rall'sche Grenadierbataillon, welches sich darin bei jeder Gelegenheit mit Ruhm be­deckt und auch im Unglück den Wahlspruch der hes­sischen Fahnen: „Tapfer und treu!“ stets unerschütterlich bewährt hatte.

5. November. Der Vorsitzende, Herr Pfarrer Junghans, gedachte mit einigen Worten der vor 200

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