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[unersetzlichen] setzlichen Verluste unseres Ehrenmitgliedes, Lehrer Schaack, es gelingen dürfte, die früher regelmässig geführte Fundstatistik auch weiter fortzuführen und so das gewonnene Bild weiter auszuführen. Nachforschungen könnten besonders auf dem Schulhof und dem Kirchplatz nach Resten des Prätoriums vorgenommen werden. Dieselben dürften jetzt, nachdem es uns gelungen, bei Rückingen die Grundformen eines massiven Prätoriums römischer Grenzkastelle festzustellen und durch Vergleichung mit den anderwärts gefundenen Spuren gegen falsche ältere und neuere Ansichten zu verteidigen, zu bestimmteren Resultaten führen, als dies bei den im Jahre 1881 unternommenen Versuchen möglich war. Auch im Marköbeler Kastell findet sich vielleicht auf dem Kirchhof und in dessen Umgebung die uns im Jahre 1889 versagte Gelegenheit zu Nachforschungen nach dem dortigen Prätorium. Ganz besonders aber kommt es dort darauf an, einerseits die Begräbnissstätte der Garnison und andererseits jenes stattliche Gebäude zu suchen, welches sich regelmässig ausserhalb der Grenzkastelle, meistens vor deren Flankenthoren findet und neben den Gräbern die reichste Ausbeute für die Museen liefert. Gerade, dieses Gebäude ist in neuester Zeit der Gegenstand einer litterarischen Kontroverse geworden, bei der das Ihnen bekannte sog. Römerbad bei unserem Rückinger Kastell eine Rolle gespielt hat. Die Frage nach der Bestimmung jener Gebäude dürfte durch einen höchst instruktiven Aufsatz unseres Freundes G. von Rössler in den letzten Nummern der Westdeutschen Zeitschrift jetzt dahin entschieden sein, dass dasselbe wirklich das Bad der Garnison war. Dass wir es nicht mit von Cohausen als Wohnhaus des Kommandanten ansehen dürfen, habe ich bereits früher wahrscheinlich gemacht, nachdem wir, und dies war eins der schönsten Resultate unserer Ausgrabungen, ein massives, mit Luftheizungseinrichtungen versehenes Gebäude im Inneren sämtlicher von uns untersuchter Kastelle, und zwar stets an derselben Stelle, nachgewiesen hatten. Auch von diesen Bauwerken dürften sich bei Neu- und Umbauten noch weitere Reste in Grosskrotzenburg und Marköbel finden, welche die in Rückingen gemachten Beobachtungen ergänzen und bestätigen werden.

 

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