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von den blinden Hessen; am 8. November sprach Herr Prof. Simon über das Schmalkalder Idiotikon, und am 29. December Herr Major Weschke über den angeblichen Soldatenhandel des Landgrafen Friedrich II. nach Amerika (1776—1782). Am 25. April führte der Verein unter ansehnlicher Betheiligung mit Genehmigung der Eisenbahnbaubehörde und unter Führung der Herren Baumeister Winter und Baum einen Ausflug auf der Eisenbahnbaustrecke nach Kleinschmalkalden aus, der für die Theilnehmer sehr belehrend war, da durch die Aufschlüsse des Gebirges manches sich wesentlich anders darstellte, als wie es in den einschlägigen geologischen Karten verzeichnet ist. Der Ausflug vom 2. August galt der Besteigung der Kilianskuppe bei Frauenbreitungen, auf welcher der Überlieferung des Volkes nach der h. Kilian, der nachmalige erste Bischof von Würzburg um das Jahr 650 den Bewohnern des Werragrundes in der Nähe eines heidnischen Götzenhaines am Bless, dessen Vorhandensein im Frankensteinischen Kaufbrief von 1330 bestätigt wird, das Christenthum verkündigte, so dass sich 74 Jahre später Winfried Bonifatius bei seinem Zug den Werragrund herauf hier nur ganz kurze Zeit aufzuhalten brauchte, vielmehr über Altenstein — hier und bei Winterstein Capellen gründend — nach Altenfeld und Ohrdurf weiterzog, um dort die erste christliche Kirche und hier das erste Kloster zu erbauen. Das Andenken an den h. Kilian, den Apostel des Werragrundes, mag später, als um 983 das Kloster Breitungen entstanden war, von den Mönchen desselben gepflegt worden sein durch Erbauung einer Capelle auf der Kilianskuppe, deren Trümmer noch vorhanden sind, und durch Anpflanzung der Kilianseiche, die jetzt einen Durchmesser von über 2 Metern hat. Beim Abstieg nach Frauenbreitungen wurden die letzten Reste in dem Conventsaal des früheren Nonnenklosters — ein hennebergisches und ein kursächsisches Wappen — sowie am alten Amtshaus das Wappen der Russwurms (ein betender Mönch) und das der hessischen Urffe besichtigt. (Die Russwurms waren in 3 Generationen im 16. Jahrhundert als Amtmänner hier ansässig). In der Dorfkirche findet sich ein sehr werthvolles Kunstwerk, eine Holzschnitzerei des 15. Jahrhunderts, welches in Figuren von halber

 

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