..

8

Concert und Tanz währten bis in die Nacht hinein, und das Fest des hessischen Geschichtsvereins wandelte sich im besten Sinne zum gemüthlichen Rhönischen Volksfeste um.

Der letzte Tag (5. August) galt, wie üblich, dem Ausflug. Während eine Wandersektion schon in aller Frühe auf Schusters Rappen die Feststadt verliess, folgte das Gros um 8 Uhr zu Wagen nach. Vom Fuldagrunde aufwärts führte der Weg durch prächtige Waldungen zum hochragenden Ebersberg hinan, von wo nach Besichtigung der Ruinen die Fahrt bergabwärts nach Poppenhausen ging. Nach kleinem Imbiss und Frühtrunk wurden die Wagen wiederum bestiegen, und um 12 Uhr war die Perle der Rhön, die Milseburg, erreicht. Bis ½ l Uhr weilte man oben auf dem herrlichen Berge, dann wurde der an seinem Fusse gelegene gleichnamige Gasthof aufgesucht, wo ein einfaches Mittagsmahl der Ankommenden harrte. Die herzlichen Worte, die Herr Kreisausschusssekretär Barthelmes von Gersfeld hier den Gästen zum Geleit gab, erwiderte der Herr Vorsitzende mit dem nachstehenden warmempfundenen ,, Abschiedsgruss.“

   Nun füllet die Gläser noch einmal zum Rand,
Es gilt zu trinken die Minne!
Wir reichen zum Abschied uns zögernd die Hand,
Denn uns ist traurig zu Sinne.
   Die Tage verrauschten, sie waren so schön;
Und uns war so wohl in den Bergen der Rhön.
Drei Tage, sie gingen dahin wie im Flug,
Als seien es wenige Stunden.
Und doch hat uns der kurze Besuch
Zu dauernder Freundschaft verbunden.
Gott gebe, dass wir Euch wiederseh’n,
Ihr trefflichen Freunde im Thale der Rhön.
   Wir kamen so gern und wurden von Euch,
Ihr Lieben, so herzlich empfangen.
Drum wird uns beim Scheiden das Herz auch weich
Und wir denken der Stunde mit Bangen,
Wo es heisst, nun müsst Ihr von dannen geh’n,
Nicht Bleibens ist fürder im Lande der Rhön.
   Vom hohen Berge den letzten Blick
Lasst schweifen hinaus in die Ferne.
Oft denkt Ihr nach Jahren an heute zurück,
Was wär’ in der Rhön ich so gerne!
Es scheidet sich schwer von den Bergeshö’hn,
Doch schwerer noch von den Herzen der Rhön.

..