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nommen wurde, und dann wurde hinauf zum Löwenstein marschirt, dessen breiter alter Steinthurm erstiegen wurde. Weiter fuhr man dann nach Jesberg, wo man die Kirche, alte Grab-Platten und Wappen in Augenschein nahm, und schliesslich bei leidigem Regen nach Zimmersrode zurück, von wo der Bahnzug die Theilnehmer nach Marburg heimführte.

2. Ausflug am 6. August 1898. Es wurde zunächst die jetzt im alten Rathause neu aufgestellte Sammlung de s Geschichtsvereins zu Giessen besichtigt und sodann der Schiffenberg besucht.

3. Ausflug am 7. September 1898. Die mit der Industrieausstellung zu Butzbach verbundene Ausstellung ober hessischer Alterthümer war diesmal das Ziel. Bekanntlich hatte man auf dem Ausstellungsplatze ein grosses hessisches Bauernhaus aufgebaut und dieses mit hessischen Alterthümern, namentlich mit Möbeln und Hausgeräth ausgestattet. Auch waren die hauptsächlichsten oberhessischen Landestrachten durch Butzbacher junge Damen vertreten. So gewährte diese Ausstellung den Besuchern reiche Belehrung und Genuss. Es wurde auch versucht, für die Vereinssammlung Ankäufe aus den ausgestellten Stücken zu machen: aber die guten Sachen waren schon in fester Hand und die minderwerthigen erwiesen sich als zu theuer. So konnten Ankäufe nicht gemacht werden.

4. Ausflug am 30. September 1898 nach Hatzbach und Langenstein. Weder in Allendorf im Bärenschiessen, wo die Eisenbahn verlassen wurde, noch in Erxdorf waren sehenswerthe Gebäude; zwischen beiden wurde die alte hessisch-mainzische Grenze überschritten. Hatzbach, der Sitz der seit dem 14. Jahrhundert in Hessen begüterten Familie Knoblauch, hat noch zwei Herrensitze, die aber keine alten denkwürdigen Gebäude mehr aufwiesen. Einige in einem Garten vereinsamte Sandsteinfiguren des 18. Jahrhunderts sind die Ueberbleibsel einer besseren Zeit. Die Kirche hat im Chor ein gut gearbeitetes Wandtabernakel von etwa 1500. Die Wappenschilder, die an demselben und aussen am Chore angebracht sind,

 

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