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Von Herrn Major z. D. von und zu Löwenstein in Kassel:

Eine grössere Anzahl Bücher und Druckschriften zur hessischen Geschichte.

Für die Bibliothek wurde angekauft:

Der Versuch zum Entsatze Landaus und die Schlacht am Speyerbach, bei Speier, Dudenhofen oder Heiligenstein, am 15. November 1703. Nach bisher unbenutzten Quellen von J. v. Apell, Generalmajor z. D. Marburg, Elwert, 1906.

Münzsammlung. Von dem Reste des Frederkingschen Münzfonds sind aus dem Erfurter Münzfunde zwei hervorragend wichtige Stücke erworben worden. Erstens ein Groschen Landgraf Ludwig II. von 1466, die älteste bis jetzt bekannte datierte hessische Münze, mit 3 Helmen auf dem Avers. Der Groschen war bisher nur in dem Kabinett des Prinzen Alexander von Hessen vorhanden. Zweitens der berühmte Groschen Landgraf Wilhelm I., der zur Erinnerung an seine Fahrt ins heilige Land geschlagen worden ist und neben dem hessischen Wappen des Reverses einerseits das Kreuz von Jerusalem, andererseits das Abbild des geweihten Schwertes und Baretts trägt, welche der Papst dem Landgrafen für jene Wallfahrt verliehen hatte. Der Groschen war bisher nur im Berliner Kabinett vorhanden, ein Abschlag auf einer Talerplatte in den Kabinetten in Kassel und in Gotha. Beide Erwerbungen sind, wie aus dem Gesagten hervorgeht, große Seltenheiten und eine erwünschte Bereicherung der Sammlung.

Außer den beiden Stücken wurde ein versprengtes Exemplar aus dem Brakteatenfunde von Niederkaufungen aus einer Frankfurter Sammlung erworben, wodurch der Bestand an Typen aus diesem Fund vermehrt wurde.

Die Sammlung der vorgeschichtlichen Altertümer hat keinen Zuwachs erfahren.

Die Altertumssammlung in Marburg hat im Vereinsjahre 1905/6 folgende Erwerbungen gemacht:

1. Kirchengeräte.

Silberner vergoldeter Abendmahlsbecher. gebuckelt, mit Deckel ca. 1630; kupferne Taufkanne (XVIII. Jhdt.), kupferner vergoldeter Abendmahlskelch mit Patena in Lederfutteral (XVI. Jhdt.), l messingenes Taufbecken, spätgotischer niederländischer Typus.

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