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b. Ausflüge.

l. Am 15. September 1906 unternahm eine An zahl Marburger Mitglieder einen Ausflug nach dem Gleiberg bei Gießen, in dessen Burgruinen Dr. phil . Dersch über die Geschichte und Anlage der Burg berichtete. Letztere wird 1026 urkundlich zuerst erwähnt; die betreffende Urkunde meldet, daß Graf Welf II. († 1039) sich seine Gemahlin Imiza , Tochter des Grafen Friedrich von Luxemburg, von der Burg Gleiberg geholt habe. Später besaß die Burg der Neffe der Imiza , Graf Hermann von Luxemburg, Gegenkönig Hein richs IV. Heinrich V. eroberte 1103 die Burg und gab sie dem kaisertreu gebliebenen Vetter Hermanns, der denselben Namen führte. Otto und Wilhelm, spä tere Besitzer des Gleibergs , waren vermutlich Nach kommen dieses zweiten Hermann. Als sie 1177 starben, teilten sich in ihre Erbschaft die beiden Schwiegersöhne, Pfalzgraf Rudolf I. von Tübingen, der Gemahl von Wilhelms Tochter Mathilde, und Graf Hartrad II. von Merenberg , der Gemahl von Ottos Tochter Irmgard. 1265 erwarb Heinrich I., das Kind von Hessen, die Tübinger Hälfte durch Kauf und gab sie den Merenbergern als Lehn. Nach deren Aussterben 1328 fiel der Merenberger Teil als Mitgift der letzten Merenbergerin an Graf Johann von Nassau-Weilburg und Saarbrücken, der hessische Teil an Hessen zurück. 1585 erwarb Nassau auch letztere Hälfte. Die Burg blieb nun nassauisches Eigentum, abgesehen von eini gen Jahren hessen-darmstädtischen Besitzes, dem sie während des 30jährigen Krieges durch kaiserliche Schenkung verfallen war. Das Jahr der Rückgabe an Nassau (1646) war auch das Jahr des Untergangs der Burg. Sie war im Hessenkriege von darmstädtischen Truppen besetzt, wurde von Kasseler Truppen belagert und ging dabei am 9. Juni 1646 in Flammen auf. 1816 trat Herzog Wilhelm von Nassau die Trümmer an Preußen ab; dieses schenkte sie dem Landrat v. Tieschowitz in Wetzlar, der sie dem in Gießen 1837 gegründeten „ Gleiberger Geselligkeitsverein“ überließ, von dem die Burgruine jetzt erhalten wird. Die wei- [weiteren]

 

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