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Vorsitzender den Dank der Marburger Herren in ein Hoch auf das Haus Gilsa ausklingen ließ. Er erinnerte an mittelalterliche minder freundliche Beziehungen zwischen den Herren von Löwenstein und der Stadt Marburg bezw. der Deutsch-Ordens-Ballei Hessen, insbesondere an das Löwensteiner Kreuz im Walde bei Marburg, errichtet zur Sühne der Tötung zweier Marburger Bürger im Jahre 1380. - Es folgten weitere reizvolle Fahrten durch die in schönstem Wachstum und Sonnenschein prangenden Fluren mit ihren prächtigen Ausblicken auf nachbarliche Waldberge, immer unter gütiger Führung des Herrn Baron von Gilsa. In Niederurf, wo Baron von Urf Empfang und Führung gewährte, interessierten lebhaft die Kirche, die, innerhalb der einstigen Verteidigungsmauer gelegen, selbst Schießscharten aufweist, und an der Mauer die Spuren des alten Wehrgangs, ferner der alte Burghof, jetzt Ratskeller. - Nach neuer Fahrt winkte der Turm der Burgruine Löwenstein, man stieg hinauf und erfreute sich des weiten und anmutigen Ausblicks von historischer Stelle. Gern hätte man länger geweilt, aber es galt noch die Burg Jesberg in Augenschein zu nehmen. Am Fuße ihres Turmes gab Baron von Gilsa einen Überblick über die Geschichte der Burg, die im Widerstreit zwischen dem Erzstift Mainz und den Landgrafen von Hessen mannigfache Schicksale hatte und schon zu Anfang des 17. Jahrhunderts verfallen war. Nach kurzer Stärkung im Gasthof Bachmann, nach dem Abschied vom gütigen Schloßherrn von Gilsa gelangte man zurück nach Zimmersrode und bald auch nach Marburg.


3. Der Verein unternahm am Mittwoch (12. Aug.) nachmittags einen Wagenausflug nach dem benachbarten Städtchen Rauschenberg. Das unfreundliche und kühle Wetter hatte viele Vereinsmitglieder von der Wagenfahrt abgehalten, manche hatten die Bahnfahrt bis Anzefahr und den Fußweg durch den Wald vorgezogen; immerhin fand sich in Rauschenberg beim Nachmittagskaffee im Hotel Ruckert eine ganz ansehnliche Zahl von Teilnehmern zusammen, die durch einige

 

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