..

- 81 -

In Marköbel wurde bei Gelegenheit eines Neubaues eine Anzahl von römischen Gräbern aufgedeckt, in denen sich Gefäße in großer Zahl vorfanden. Weitere Nachforschungen ergaben noch mehr derartige Gräber mit gleichartigem Inhalte. Es wurden für das Museum eine große Anzahl von Urnen, Krügen, Lämpchen, Vasen, Schalen, Salbengläschen u. dergl., auch einige Münzen erworben. Durch weitere Grabungen in der Gegend des Bayersröder Hofes, bei Butterstadt und im Kilianstädter Walde wurde festgestellt, daß sich in der südlichen Wetterau in der neolithischen Zeit viele Siedelungen befanden. Besonderes Interesse erregten die Begräbnisstätten, in denen sich außer Brandresten zahlreiche durchbohrte und ornamentierte Steinchen von eigenartiger Form vorfanden. Diese sind zweifellos Teile von Schmuckstücken (Halsketten) und sind vorher noch an keiner Stelle gefunden worden.
Die Zusammensetzung und Konservierung der Funde ist auch im Berichtsjahre durch den in diesen Arbeiten erfahrenen und geschickten Herrn Blum in der bisherigen Weise weitergeführt worden.


b) Neuzeitliches Museum (Konservator Stadtbaurat a. D. Thyriot).
In baulicher Beziehung wurden die inneren Räumlichkeiten an Decken und Wänden unterhalten, während der Stadt die Unterhaltung des Gebäudes in Dach und Fach überlassen blieb. Die Herstellung einer Zunftstube im obersten Stockwerke mußte einstweilen wegen Mangels an einigen geeigneten Ausstattungsstücken unterbleiben.

An Zuwendungen sind zu verzeichnen:
I. Bedingungslos wurden überwiesen: 2 Meisterbriefe, 3 Lehrbriefe, Zeugnisse über erfolgte Gesellenprüfung und Ernennung zum Zunftmeister, profiliertes Bogenstück aus Sandstein vom Steinheimer Torhause, l Pechkranzträger, 3 Ofenfüße mit feinen Profilierungen, 20 Mark zur Verwendung für das neuzeitliche Museum, Zuziehgriff aus Schmiedeeisen, l Türschloß, l Spitzeisen aus dem Anfange des 17. Jahrhunderts, l Hand- [Handwerkerpetschaft]

6

 

..