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VI. Mitglieder in Hünfeld.

In einer Versammlung, die am 25. September 1908 abgehalten wurde, um den finanziellen Abschluß der 74. Jahresversammlung des Vereins in Hünfeld zu machen — den Fehlbetrag von 62 M. 85 Pf. deckten die Hünfelder Mitglieder — wurde beschlossen, öfters im Jahre, wenigstens alle Vierteljahre einmal, einen Geschichtsabend zu veranstalten. Tatsächlich sind denn auch im vergangenen Winterhalbjahr ziemlich rasch hintereinander 3 Versammlungen mit Vorträgen abgehalten worden, die sich eines immer steigenden Besuches erfreuten. Zu den Versammlungen wurden immer außer den Vereinsmitgliedern alle Freunde des Vereins und der heimatlichen Geschichte eingeladen. In den Vorträgen wurde zunächst in großen Zügen die Vor- und Frühgeschichte unseres Landes, aber stets mit besonderer Berücksichtigung unserer engeren Heimat behandelt.

Der erste Vortragsabend fand am 22. Januar 1909 im „Hôtel Engel“ statt. Der Vorsitzende, Herr Rektor Sondergeld, begrüßte in herzlichen Worten die Vereinsmitglieder sowie die als Gäste erschienenen Damen und Herren und beglückwünschte Herrn Regierungsrat Illgner zu seinem Beitrag in der Vereinszeitschrift. Darauf hielt er einen interessanten Vortrag über das Thema: „Die Wanderung des Menschen nach dem mittleren Europa und seine ältesten Spuren in unserer engeren Heimat.“ Nachdem der Redner, ausgehend von der Kant-Laplace’schen Theorie über die Entwickelung unseres Sonnensystems und der Erde im besonderen, über die verschiedenen Perioden der Erdgeschichte gesprochen hatte, beantwortete er zunächst die Frage, wann der Mensch zuerst auf der Erde aufgetreten sei und bezeichnete das Diluvium im Anfang der Quartärzeit als die Zeit, die zuerst die Menschen auf der Erde sah. Sodann führte er aus, daß die Menschen schon früh aus ihrer Urheimat im mittleren Asien auch nach Europa gewandert seien, und zwar hätten sich drei Völkerwellen über die Länder Mittel- und z. T. auch

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