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[Genehmigung] nehmigung versagt, nachdem sich die Regierung auf Grund eines Gutachtens des Kurf. Handels- und Gewerbevereins dagegen ausgesprochen hatte. Redner berührte weiter die 1833 bei Elwert erschienene Broschüre des Marburger Professors der Staatswissenschaften Dr. Alexander Lips, der mit zum Teil sehr drastischen und komischen Gründen den Beweis zu erbringen suchte, daß Eisenbahnen für Deutschland nicht paßten, und für Einführung eines für Chausseen geeigneten, von dem Engländer Dr. Church erfundenen, Dampfwagens ohne Schienen eintrat, und schilderte die weitere Tätigkeit des sanktionierten Eisenbahnvereins. Dieser hatte nach Vereinigung mit dem Schmitzschen Eisenbahnverein auch die Erbauung weiterer Eisenbahnen, besonders einer solchen von Osten von Halle über Kassel—Lippstadt nach Minden in den Bereich seiner Ermittelungen gezogen. Man war jedoch durchaus nicht einig, welcher der beiden Linien, einer Nord-Süd- oder Ost-West-Bahn man den Vorzug geben solle, wobei man an der Ansicht festhielt, daß die zu erbauende Eisenbahn die Hauptbahn sein müsse und werde, an die alle weiter zu bauenden Bahnen sich anzuschließen hätten. Mit den auswärtigen Städten war man in Verbindung getreten, namentlich hatte Geh. Rat Fick auf einer Reise nach Hannover mit den dortigen Handels- und sonstigen Kreisen Fühlung genommen. Erreicht wurde indessen praktisch wenig, die partikularistischen Strömungen waren noch zu stark, als daß man zu einer die verschiedenen kleinen Staaten durchschneidenden Eisenbahn die Hand bieten wollte. Über seine Reise nach Hannover hatte Fick einen eingehenden Bericht erstattet, der an eine große Reihe bedeutender Männer versandt worden war. Von den zahlreichen Antworten wurden einzelne vorgetragen, darunter die des Geh. Rats Beuth, Direktors im preußischen Handelsministerium, der der Frage des Eisenbahnbaues sehr kritisch gegenüberstand und nur solche Bahnen zulassen wollte, deren Rentabilität nachgewiesen sei. Im Ausschusse des sanktionierten Eisenbahnvereins war man über die zu bauende Bahn nicht einig, Baron von Waitz war für eine Bahn von Halle über

 

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