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von Elben und Werner von Gilsa als Besitzer der übrigen drei Fünfteile erklären, die Altenburg gegen Zahlung des Pfandschillings und Erstattung der Baukosten dem Landgrafen herausgeben zu wollen. Geschah dies, so kann die Rückerwerbung nicht von langer Dauer gewesen sein. Wahrscheinlich aber lag nur eine Beurkundung der Eigentumsverhältnisse vor. 1428 haben die von Linne ein Haus auf der Burg, an welchem damals die Holzsadel Anteil erhalten.

Und im Laufe der nächsten hundert Jahre müssen die von Holzheim das Schloß in ihren Alleinbesitz gebracht haben. Denn im Jahre 1527 kann Landgraf Philipp von Hessen, da mit dem Tode Heinrichs von Holzheim als des letzten seines Geschlechts der Heimfall der Lehen bevorstand, dem früheren Landhofmeister und Regenten des Hessenlandes während Philipps Minderjährigkeit, Ludwig von Boyneburg, zur Sühne für schwere Kränkung und behufs Einstellung eines Prozesses beim Reichskammergericht die Anwartschaft auf die Altenburg und die übrigen Holzheimschen Lehenstücke erteilen. Auf diese Weise gelangte das Bergschloß mit dem Zubehör der Dörfer Harle, Hilgershausen und Unshausen, wenn auch nicht in den Besitz des ehemaligen Landhofmeisters selbst, der 1536, ein Jahr vor Heinrich von Holzheim, starb, — so doch in den seiner Familie, die heute noch sich des Eigentums erfreut.

Der Erwerb der Altenburg war für die Boyneburge kein bedingungsloser. Im Bauernkrieg (1525), zwei Jahre, ehe Philipp dem gewesenen Landhofmeister Ludwig die Anwartschaft erteilte, war sie von den bis hierher vorgedrungenen Bauern verwüstet worden, und es lag den neuen Erwerbern ob, sie wieder aufzubauen. So ließ Georg von Boyneburg als Vormund seines jüngsten Bruders Ludwig, welchem bei der Erbteilung das Schloß zugefallen war, im Jahre 1540 ein neues, aus zwei Stockwerken bestehendes Wohngebäude, davon der Riß nebst den Baurechnungen noch vorhanden ist, an der Ostseite des Burghofes aufführen. Die Kosten betrugen 800 Gulden. Der Hauptbau, der Palas, aber an der Westseite der inneren Burg, blieb in Trümmern liegen.

Auch das neue Haus stand nicht länger als hun- [hundert]

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