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daß ermelte Hansengreben vff Mittwochenn vor Corporis Christi nachmittag vmb l Vhr, Ihrenn eingekaufftenn Hansegrebenweinn zu schenkenn anfangenn, vnndt bis vff Dienstagk Corporis Christi vmb l Vhr, darmitt vffhorenn sollenn, doch daß sie vnnß vonn solchem Weinschanck die Tranksteuer treulich vnndt guttlich Jedes Jahrs was die Ichtung trägt, gäntzlich betzahlenn, vnndt es sonsten mitt diesem Weinschanck vffrichtig vnndt ehrlich haltenn, Ohne geuehrde, zu Vrkundt vnnder vnnserm hierauff getrucktenn Fürstlichenn Secrett vnndt Handtzeichenn, Geben zu Cassell am Ersten May 1583.

           Wilhelm L z Hessen

                                                                                      J. H. Hügell.

 

Die Hansegreben kauften also den für ihren Weinschank erforderlichen Wein selbst ein und verschenkten ihn zu angemessenen Preisen. Dies geschah in der Baustube des Neuen Baues, des späteren, jetzt abgerissenen „Stadtbaues". Die Gilde hielt darauf, gute Weine zum Ausschank zu bringen, weshalb sie starken Zuspruch hatte. Dies läßt sich wohl daraus entnehmen, daß während des Ausschanks zur Aufrechterhaltung der Ordnung eine Militärwache, bestehend aus einem Unteroffizier und einigen Soldaten, in dem Neuen Bau errichtet wurde. Trotz des lebhaften Betriebs scheint die Gilde aber mit dem Weinschank keine guten Geschäfte gemacht zu haben. Denn sie schritt im 18. Jahrhundert dazu, das Recht des Ausschanks zu verpachten. Dies geschah in zweifacher Weise. Einmal verpachtete man das Recht des Ausschanks im Neuen Bau und daneben gestattete man den Weinhändlern, denen in der fraglichen Zeit der Ausschank verboten war, doch Wein auszuschenken, wofür man eine dem Geschäftsumfang des Betreffenden entsprechende Vergütung erhob. Im Jahre 1798 war das Recht des Weinschanks im Stadtbau (Neuer Bau) an den Weinhändler Fehr für den unbedeutenden Betrag von 20 Talern verpachtet. Die Zahl der Weinhändler, die sich die Genehmigung des Schankrechts während des Corporis Christi-Markts erkauften, betrug 33, bei der damaligen Einwohnerzahl Kassels von rund 18 000 Seelen eine ziemlich hohe Zahl. Die Pachtbeträge, die sie entrichteten, waren sehr verschieden. Claus jr. bezahlte mit 8 alb. am wenigsten, Rodemund mit 6 (Rtl.) 8 alb. am meisten. Die Gesamteinnahme der Gilde

 

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