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- 16 - Schwierigkeiten,
die sich bei der Ausführung des Gedankens ergeben würden, es zwar satzungsmäßige
Aufgabe des Geschichtsvereins sei, Denkmäler zu erhalten, nicht aber,
solche zu errichten. — Rechnungsdirektor Woringer gab eine Übersicht über das Leben der Landgräfin Marie Amelie und die durch ihre Verheiratung
mit dem Landgrafen Karl entstandenen Beziehungen zwischen Hessen und
dem jetzt in deutschem Besitze befindlichen
Herzogtum Kurland. Diese Beziehungen wurden von der Landgräfin,
die ihrer Kurländischen Heimat und ihrer Familie treue Anhänglichkeit
bewahrte, besonders gepflegt. Ihre Schwester Charlotte Sophie, die 1688
Äbtissin von Hervord wurde und deren Einkünfte gering waren, lebte meist
am Kasseler Hofe. Ihr jüngster Bruder
Friedrich, der nach dem Tode seines Bruders Friedrich Kasimir
und dessen Sohnes Friedrich Wilhelm in Kurland zur Regierung gekommen
war, aber, in stetem Kampfe mit Schweden, Polen und Rußland, mittellos
und arg verschuldet, meist im Auslande lebte und unstät umherzog, wurde
von seiner Schwester und deren Gemahl drei Jahre lang, von 1706 bis
1709, auf der Wilhelmsburg bei Schmalkalden unterhalten. Aus Dankbarkeit
wollte der kinderlose Herzog einem Sohne Landgraf Karls und Marie Ameliens
die Nachfolge in Kurland verschaffen, was durch die russische Einmischung
verhindert wurde. Marie Amelie selbst suchte ihrem hessischen Adoptivvaterlande ihren Dank für die
Unterstützung ihrer Familie dadurch zu erweisen, daß sie ihre
Ansprüche auf das Kurländische Allodialgut ihrer hessischen
Nachkommenschaft vermachte. Aber auch diese Ansprüche vermochten
ihre Kinder nicht zu verwirklichen. Marie Amelie hatte bei ihrer Verheiratung
eine nicht unerhebliche Mitgift erhalten. Sie bekam 100000 Taler, die
ihr Vater und ihr Bruder, die Herzöge Jakob und Friedrich Kasimir aber
nicht bar zahlen konnten. Sie verpflichteten sich deshalb, vier Jahre
hindurch jährlich 1000 Tonnen kurischen Leinsamen,
ferner Roggen und Artilleriegeschosse nach Dänemark zu liefern,
deren Ertrag der Landgräfin zu gute
kam. Bald nach ihrer Verheiratung erbte sie |
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