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Die Gesamthochschul-Bibliothek Kassel. Landesbibliothek und

Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel

als Quelle genealogischer Forschung

  

Seitdem vor Jahrzehnten die Genealogie als Wissenschaft anerkannt worden ist und wie die Diplomatik, Numismatik und Heraldik als Hilfswissenschaft der all gemeinen Geschichte betrachtet wird, bemühen sich die wissenschaftlichen Bibliotheken um die Anschaffung und Bereitstellung nennenswerter genealogischer Literatur.

  

Das erleichtert die Tätigkeit des Familienforschers, der ohne Hilfsmittel die Geschichte einer Familie, mag sie nun hoher oder niedriger Herkunft sein, nur schwer ergründen kann. Manche Anregung und Aufklärung ist nötig, wenn die eigene Sippe in andere Familien übergreift oder wenn die Geschichte eines Ortes studiert werden muß, dem die gesuchte Familie entstammt bzw. in den sie zugewandert ist. Die moderne Genealogie zieht ihre Kreise noch viel weiter und befaßt sich z. B. auch mit der Wappen- und Siegelkunde. Ebenso sind die Einzelbio graphien bedeutender Persönlichkeiten ein sehr wesentlicher Bestandteil der Familien- und Heimatforschung, ob jene als Gelehrte oder als Schriftsteller, als Staatsmänner oder im Wirtschaftsleben, kurz, in welchem Berufe auch immer sich einen Namen gemacht haben.

  

Der Bestand an genealogischem Schrifttum in der Hessischen Abteilung, Bereichsbibliothek "Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt'Kassel" der Gesamthochschulbibliothek Kassel gibt dem Anfänger und dem geübten Familienforscher das Rüstzeug in die Hand, um durch Druckschriften und Handschriften Material für seine Familiengeschichte zu sammeln bzw. Vorhandenes zu ergänzen. Gerade dem Neuling auf familienkundlichem Gebiet kann die Bibliothek einschlägige Literatur anbieten, durch deren Auswertung ein erster Anfang bei den Nachforschungen möglich ist. Hat der Interessierte damit ein Fenster geöffnet, einen Blick in die Vergangenheit und in den Aufbau seines Geschlechts geworfen, dann wird er es bedauern, bis dahin nichts von seinen Ahnen gewußt zu haben.

  

Die Familienkundler in Kassel und seiner Umgebung haben es also verhältnismäßig einfach, die genealogischen Forschungsmöglichkeiten in der "Landesbibliothek" wahrzunehmen. In den Lesesälen stehen fast alle in Frage kommenden Nachschlage werke zur Einsicht zur Verfügung. Da ist zunächst der ''Gothaische genealogische Hofkalender" zu erwähnen, der mit seinem Zitiertitel "Der Gotha" oder der "alte Gotha" heißt. Als Nebenausgaben ohne Kalendarium gibt es das Gothaische Taschen buch, auch Gothaisches genealogisches Taschenbuch. Titel Varianten sind der Gothaische Hofkalender, der Gothaische Kalender, der Gothaische genealogische Kalender sowie der Hofkalender. Eine französische Parallelausgabe ist der Almanach de Gotha.

  

Die Kasseler Bibliothek besitzt den Hofkalender mit einigen Lücken vom 36. Jahrgang 1799 bis zum 160. Jahrgang 1923. Danach erfolgt eine Aufteilung in Band 1: Genealogischer Hofkalender und Band 2: Diplomatisches Jahrbuch mit dem gemeinsamen Titel "Gothaischer Kalender", der bis 1944 geht. Seine Fortsetzung findet dieser in dem "Genealogischen Taschenbuch des Adels", auch "Der neue Gotha" genannt.

  

Daneben läuft das "Gothaische genealogische Taschenbuch der adeligen Häuser" mit dem Teil A: Uradel, der mit den Jahrgängen 1-41 von 1900 bis 1942 zur Verfügung steht, allerdings etwas lückenhaft. Die Nebentitel lauten: Adeliges Taschenbuch und Uradeliges Taschenbuch. Eine Titel Variante ist das "Gothaische genealogische Taschenbuch der uradeligen Häuser". Dann kommt der Teil B: Briefadel, den wir mit den Jahrgängen 1-34 von 1907 bis 1942 vorfinden.

  

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