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Paul Dietzler

Die Ausstellung: Melsungen, eine Stadt und ihre Menschen

Die Ausstellung: "Melsungen, eine Stadt und ihre Menschen" wurde vom Zweigverein Melsungen (des VHG) zusammengestellt und anläßlich des Hessentages 1987 vom Ersten Stadtrat Jürgen Schmidt, dem Schatzmeister des Hauptvorstandes Dr. Manfred Lasch und dem ersten Vorsitzenden, Oberstudienrat Herbert Simon eröffnet. Schon beim Eintreten in den Ausstellungsraum erlebte der Besucher eine Über raschung. Die Stirnwand des Raumes war mit den 26 Hessentagsstädten, ihren Wap pen und Siegeln geschmückt. Darunter waren wertvolle Dokumente, alte Fotos und Erinnerungsstücke in Vitrinen oder an Stellwänden zu sehen. Alte Urkunden und Aufzeichnungen des Stadtschreibers Till aus dem Jahre 1805 waren ausgestellt, daneben ein Aufsatz von Dr. Armbrust, dem Autor der Melsunger Stadtgeschichte aus dem Jahre 1905. In anderen Vitrinen befanden sich "Bürgermeister Gleims Erinnerungen", die Biographie von Vilmar, dem Gründer des Lehrinstitutes und Doku mente der Melsunger Abendgesellschaft.

In zwei weiteren Vitrinen wurde an die aus Melsungen stammende Dichterin M. Herbert und an einige ihrer Romane und Gedichte erinnert (geboren 1859, gestorben 1925 in Regensburg). Schautafeln und Bilder legten den Rundgang durch die Ausstellung in sinnvoller Abfolge fest. Fotos und andere Schaustücke berichteten von der Entwicklung der Stadt vor allem in den letzten Jahrhunderten. In manchem Besucher weckten die Fotos wehmütige aber auch freudige Erinnerungen. Dargestellt waren die markanten öffentlichen Gebäude der Stadt: das Rathaus, die Kirchen und Friedhöfe mit alten Grabsteinen, die Synagoge und der Judenfriedhof. Ebenso ausgestellt wurden Bilder der Bartenwetzerbrücke und des ehemaligen Elektrizitätswerkes in dem vor 2 Jahren das Museum eingerichtet worden war. Fotos zeigten die Einweihung des Museums und seine Sammlungen. Weitere Bilder zeigten das eindrucksvolle und gewaltige landgräfliche Schloß, den Wehrturm im Schloßgarten, einen Teil der alten Stadtmauer und den alten Brunnen am Marstall. Viele Bilder zeigten den Marktplatz und die alten Straßen der Stadt mit ihren schönen Fachwerkhäusern. Alte Aufnahmen konnten mit neueren verglichen werden! Der Vergleich ließ die Entwicklung erkennen. Die Stadtsanierung des letzten Jahrzehnts, besonders die Sanierung des Rathauses, der Stadtkirche und der Bartenwetzerbrücke, die Ausbesserungsarbeiten am Eulenturm sowie Grabungen an der Hospitalkirche wurden in Aufnahmen erfaßt, die den Umfang der Arbeiten und ihre Schwierigkeiten zeigten.

Aber die Fototafeln berichteten nicht nur über Bauten. Sie zeigten auch das Leben in der Stadt. Bilder von Bürgermeistern, Landräten und Pfarrern sowie der zugehörigen Beamtenschaft, auch die Geldinstitute wurden im Zusammenhang mit den entsprechenden Gebäuden gebracht. Es fehlten auch nicht Bilder aus dem politischen und kommunalen Leben (Besuche, Empfänge, städtische Baumaßnahmen, Städtepartnerschaften mit Dreux, Evesham und Todi). Auch den Melsunger Ärzten und Krankenhäusern, der Freiwilligen Feuerwehr, dem Technischen Hilfswerk, dem Roten Kreuz, der Stadt- und Kreispolizei waren Tafeln gewidmet. Eindrucksvolle Bilder zeigten den Wald. Fotos ehemaliger Schüler der Kurfürstlich-Hessischen Forstlehreranstalt schmückten die Tafel. Besonders wurde der Heimat- und Verschönerungsverein mit seinen verstorbenen Vorsitzenden Dr. Fritz Braun und Konrad Hoffmann in Wort und Bild festgehalten. Von der Industrie, dem Handwerk, von Vereinen, von Heimat- und Schützenfesten, von Künstlern und Sportlern sowie vom Waldschwimmbad berichten andere Tafeln. Bilder von alten und neuen Schulen, besonders von dem Vilmarschen Institut, der alten Stadtschule und der Höheren Mädchenschule mit ihren Lehrkräften ließen manchen Besucher minutenlang nachdenklich vor den Bildern verweilen. Dargestellt wurden auch die Schülerkapelle und das Jugendzentrum mit Aufnahmen von dessen Arbeit und Spiel. Auch des Hochwassers und des Eisgangs der Fulda der Jahre 1925, 1979 und 1984 wurde in eindrucksvollen Bildern gedacht. Den Abschluß der Ausstellung bildeten Blicke auf die Stadt und ihre Stadtteile von den umliegenden Höhen. Vom Aussähen und Bestellen der Felder, vom Einbringen der Ernte und schließlich von Dorffesten zeigen eindrucksvolle Aufnahmen.

 

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