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VERÖFFENTLICHUNGEN

 

Rolf Messerschmidt: Aufnahme und Integration der Vertriebenen und Flüchtlinge in Hessen 1945-1950

Der Zustrom von Millionen Vertriebenen und Flüchtlingen war eine der großen Herausforderungen der Nachkriegszeit. Ihre wirtschaftliche, soziale und politische Integration stellt eine herausragende Leistung in der Geschichte der Bundesrepublik dar. Sie hing nicht nur von der Aufnahmebereitschaft der westdeutschen Bevölkerung ab, sondern vor allem von der Tatkraft, mit der die Neubürger die schwierigen Anfangsjahre meisterten und sich in Westdeutschland eine neue Existenz aufbauten. Wie dieser bedeutsame Integrationsprozeß in den ersten Nachkriegsjahren in Hessen begann, schildert der Verfasser - bereits Autor einschlägiger Veröffentlichungen zu diesem Themenkomplex - in seiner nunmehr im Druck vorliegenden Marburger Dissertation. Unterbringung und Fürsorge für die nach Deutschland strömenden Vertriebenen - allein im Jahr 1946 nahm Hessen rund 400.000 Ausgewiesene auf - stellten zunächst eine kaum zu bewältigende Herausforderung für die staatliche und kommunale Verwaltung dar. Der Verfasser behandelt nicht nur ausführlich die Tätigkeit des Landesamtes für Flüchtlinge, sondern schildert auch Konflikte zwischen verschiedenen Verwaltungsebenen anhand aussagekräftiger Fallbeispiele. Er behandelt darüber hinaus wesentliche soziale Fragen des Integrationsprozesses und weist auf die bedeutsame wirtschaftliche Wechselbeziehung zwischen Flüchtlingseingliederung und Landesentwicklung hin. So stellte der 1951 von der Regierung Zinn beschlossene Hessenplan, der vor allem Wohnungen und Arbeitsplätze für die Vertriebenen schaffen sollte, einen wichtigen Schritt zu einer modernen Landesplanung in Hessen dar.

Die Studie richtet sich an alle, die sich beruflich als Fachhistoriker, Migrationsforscher und Politiker oder als Heimatvertriebene und interessierte Bürger für die Integration von Millionen Vertriebener in der Nach kriegszeit interessieren.

 

 

 

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