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len [Mahlmühlen], so aber nicht in einem, sondern in zwei nahe aneinander gelegenen Häusern (sind), worinnen auch zugleich, und zwar in einem, die Voglers-Mühle genannt, eine Schlag-, in dem anderen, die Riemannische Mühle (genannt), eine Walkmühler befindlich ist."

Erst im 19. Jh. wurden die beiden Mühlen in einem Neubau zusammengefaßt. 1909 wurde die "Oberste Mühle" stillgelegt. Bis zum Abbruch des Gebäudes im Rahmen der Umlegung der Bundesstraße 7 dienten die Räumlichkeiten vornehmlich als Wohnhaus für die Landarbeiterfamilien des Gutes Teichhof.

Die "Zweite Mühle" - oder auch "Mittelmühle" - gehörte 1779 Johann Heinrich Nickell und war eine "bloße, mit einem Gang versehene Malmühle"7. Sie steht heute noch - unterhalb der jetzigen B 7 -, dient aber seit etwa 1950 als "Heyners Mühle" einer Bäckerei. Nach der inzwischen vorgenommenen "Verrohrung" im Stadtgebiet fließt die Losse wieder "oberirdisch" an ihr vorbei.

Die "Steinbachs" - oder auch "Herrenmühle" - stand oberhalb des Gutes Teichhof an der Einmündung des Steinbachs in die Losse. Sie gehörte dem Herren der Stadt Lichtenau, also dem Landgrafen, der 14548 12 Pfd Grundzins von ihr erhielt. 1593 überließ Landgraf Moritz der Gelehrte die Mühle an Henne Eckhardt aus Lichtenau und dessen Frau gegen die gleiche Abgabe.9 1779 hatte Johann Henrich Nickell die Mühle in Besitz; sie bestand aus einem einzigen Mahlgange.10 Nach dem Verfall der Mühle im 19. Jh. wurden die noch vorhandenen Mauerreste in jüngster Zeit zum größten Teil zugeschüttet.

Die vierte Mühle, auch "Unterste Mühle", später "Teichmühle" oder Teichhof genannt, wird im Salbuch von 1454 als "alte Molnstedte" bezeichnet; sie hatte ein wechselvolles Schicksal. Den Grundstein zu größerem Besitz legten der Förster Heinrich Gehebe und sein Sohn, die um die Mitte des 17. Jh größere Ländereien dazukauften11 und somit die Voraussetzungen für das spätere Gut Teichhof schufen. Dieses Gut wurde von George André Lenoir zu Beginn des 20. Jh erworben - wie übrigens auch die "Erste" und "Zweite" Mühle -, um die erwirtschafteten Gewinne der von ihm auch unter dem Namen seines schon verstorbenen Bruders Konrad 1893 ins Leben gerufenen "Stiftung Lenoir" zufließen zu lassen, die er seiner Vaterstadt Kassel zugeeignet hatte. Die Stiftung

 

 

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