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nesstamm [Mannesstamm] aus; es kam 1647 zur Erbteilung, bei der die Landgrafschaft Hessen-Kassel das Gebiet um Rinteln, Hess. Oldendorf, Rhodenberg und Sachsenhagen zugesprochen bekam. Rinteln wurde 1848 Kreisstadt der hessischen Exklave, 1866 kam das Gebiet an Preußen.

Nach etwa zweieinhalbstündiger Fahrt erreichte die Gruppe das ehemalige Nonnenkloster Möllenbeck, die älteste geistliche Stiftung des Schaumburger Landes. Aus der Gründungszeit (896) haben sich nur die beiden romanischen Rundtürme der Klosterkirche erhalten. Das großartige Langhaus ist von Augustinermönchen als gotische Hallenkirche gebaut worden. Brände, Zerstörungen und Plünderungen, insbesondere auch im 30jährigen Krieg, führten zum Zerfall der Anlage, 1648 wurde das Kloster aufgelöst und in eine Domäne verwandelt. Nur das Ende der Napoleonischen Herrschaft 1814 rettete das Gebäude vor dem Abbruch. Die Einkünfte des Klosters flossen nicht wie sonst üblich der Krankenpflege zu, sondern dienten der Finanzierung der unter dem Schutz der hessischen Landgräfin Hedwig Sophie stehenden Universität Rinteln.

Die Stadt Rinteln, von Graf Adolf IV. um 1230 angelegt und 1239 zur Stadt erhoben, entwickelte sich dank ihrer günstigen Lage zu einem bedeutenden Handelszentrum. Der hessische Landgraf und besonders die Landgräfin Hedwig Sophie widmeten der Stadt große Aufmerksamkeit; sie gründeten 1621 die Universität, die erst im Jahre 1809 von Napoleon aufgehoben wurde. Beim Stadtrundgang beeindruckten die zahlreichen bunt verzierten Fachwerk-Bürgerhäuser, die vom einstigen Reichtum der Kaufmannsfamilien künden. Im Stil der Weserrenaissance präsentiert sich das doppelgiebelige Rathaus aus dem 16. Jahrhundert.

Den sehenswerten Marktplatz überragt die dreischiffige Hallenkirche St. Nikolai mit barockem Turm. Sie enthält Bildnis und Grabstein des 1632 verstorbenen Rintelner Theologen Josua Stegmann, aus dessen Feder das bekannte Kirchenlied „Ach bleib mit Deiner Gnade ..." stammt. In der Ritterstraße befinden sich die Stadthäuser mehrerer Adelsfamilien, von denen das Anwesen derer von Münchhausen mit dem hübschen „Archivhäuschen", einem der Aufbewahrung von Akten dienenden Erker, unsere besondere Beachtung fand. Auch der Sitz des Festungskommandanten v. Oheimb liegt in dieser Straße; denn Rinteln war wegen seiner Bedeutung eine befestigte Stadt, deren Anlagen erst 1807 geschleift wurden. Die

 

 

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