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AUFGELESEN

 

 

Überlaufbehälter in Marburg

Seit Anfang dieses Jahres dient der ehemalige Wasserbehälter „an der Wasserscheide" in Marburg als Dokumentationsraum zur Geschichte der Wasserversorgung in Marburg. „Die Wasserscheide in der Marburger Oberstadt war im frühen Mittelalter der Ort vor dem Stadttor, wo ein Graben lag und die Wege sich gabelten. Bei der Stadterweiterung im 13. Jahrhundert wurde vor diesem Tor die Neustadt angelegt." Zu dieser Zeit sicherte sich Marburg seine Wasserversorgung mit Tiefbrunnen. „Erst im ausgehenden 14. Jahrhundert wurden die ersten Wasserleitungen errichtet, gegen Ende des 15. Jahrhunderts bauten die Marburger dann eine Fernwasserleitung zur Marbach hin. Damals wurde auch der jetzt wiederhergestellte Wasserbehälter erbaut, in dem das Wasser, das von einem Behälter am Renthof herabfloß, aufgefangen wurde. Von der Wasserscheide aus wurde es dann einerseits die Wettergasse, andererseits die Neustadt hinuntergeleitet. Dieses System der Wasserverteilung durch Überlaufbehälter wurde immerhin bis zum Jahre 1893 beibehalten, danach diente der Behälter an der Wasserscheide nur noch zu Feuerlöschzwecken." Nachdem sich die Stadt Marburg vor neun Jahren die Nutzungsrechte gesichert hatte, konnte man an die Herrichtung des ehemaligen Überlaufbehälters für Dokumentationszwecke herangehen. Neben Informationstafeln, die die Geschichte der Wasserversorgung Marburgs bis zum heutigen Tage darstellen, finden sich auch Reste der einstigen Wasserleitung wie die einer tönernen Leitung oder einer Leitung aus einem Erlenstamm.

Die Dokumentation ist nur im Rahmen von Stadtführungen zugänglich, vermerkt der „Hinterländer Anzeiger" vom 15.1.1997 abschließend.

-rbr-

 

 

 

 

 

 

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