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aus Backstein wie bei Hönebach - Veränderungen: das Westportal des Hönebacher Tunnels weist heute einen ockerfarbenen Putz auf, dessen Kanten im Originalfarbton belassener Sandstein betont. Schließlich bieten auch die Brücken über die verschiedenen Flüsse nicht mehr den alten Anblick. Die erwähnte Brücke über die Holzape hat ihre Aufgabe verloren, die beiden Brücken über die Fulda bei Obermelsungen und Beiseförth sind verändert und die Brücke über die Fulda bei Guntershausen erhielt, nachdem ihre dreizehn Bögen am Ende des letzten Weltkrieges zerstört worden waren, einen einzigen Bogen aus Beton, der sich nun in 28 m Höhe von Ufer zu Ufer schwingt - das „kunstvollste Bauwerk der Nordbahn" verlor viel von seinem ästhetischen Reiz!
Eine fast vergessene Inschrift All diese Bauten führten Firmen aus, die nicht aus Kassel stammten, so ist überliefert, ausgenommen der Tunnel bei Trendelburg. Nur wenige Meter vom Westportal entfernt ist in das linke Tunnelgewände eine Sandsteintafel eingelassen mit folgender eingemeißelter Inschrift: CONRAD SIEBRECHT AUS CASSEL BAUUNTERNEHMER DER CARLSBAHN. BEGONNEN WURDE DER BAU IM FEBRUAR 1846. VOLLENDET IM IUNI 1847. Conrad Siebrecht, Sproß einer seit 1684 in Kassel nachgewiesenen Familie, war als Schreinermeister für den Kurhessischen Hof tätig; z.B. verlegte er das Parkett im Palais am Friedrichsplatz. Als „Schreinermeister und Bauunternehmer" weist ihn das Kasseler Adreßbuch von 1848 aus. R. Bremer
Quellen: 1) Friedrich-Wilhelms-Nordbahn - Aus ihren Frühtagen. Deutsche Eisenbahn-Reklame Kassel; 1974 2) Gerhard Seib - 125 Jahre Friedrich-Wilhelms-Nordbahn in: Hessische Heimat, 23. Jahrgang 1973, Heft 4; 1973
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