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die eine zeitliche Eingrenzung ermöglichten. Glanzstück der Sammlung ist eine versilberte Gesichtsmaske, vermutlich Teil eines Paradehelms, von erstaunlicher Ausdruckskraft. In der Zeitschrift „Spektrum der Wissenschaft“, Heft 2/1992 hat der Grabungsleiter Prof. W. Schlüter die historisch-geografische Situation anhand vieler abgebildeter Belegstücke ausführlich dargestellt. Das Museum - so eindrucksvoll es sich dem Besucher darbietet - ist noch Provisorium, in unmittelbarer Nähe erhebt sich das Stahlgerüst eines Neubaues, das dem Augenschein zufolge aber erst in den nächsten Jahren bezugsfertig sein dürfte.

Und dann der dazugehörige „Park": Auf stählernen Platten folgt der Besucher dem Weg der Legionäre am für den Laien kaum noch erkennbaren Wall der Germanen vorbei, auf denen in Zitatform die von den römischen Geschichtsschreibern überlieferte Beschreibung der Vorgänge vor 2000 Jahren „unweit des Teutoburger Waldes“ wiedergegeben ist. Ein Grabungsfeld blieb geöffnet und lässt - geleitet von ausführlichen Hinweistafeln - erahnen, wie die Germanen den Hinterhalt angelegt hatten, der zur Vernichtung von ungefähr 20.000 römischen Legionären führte. „Varus, Varus, gib mir meine Legionen wieder!“ soll Kaiser Augustus ausgerufen haben, als er von der empfindlichen Niederlage erfuhr, die die Römer dann endgültig davon abgehalten hat, sich das rechtsrheinische Germanien als weitere Provinz einzuverleiben. Der Limes sollte für die nächsten Jahrhunderte die Nordgrenze des römischen Imperiums werden. -Der zeitliche Rahmen ließ es zu und das strahlende Wetter lud dazu ein, noch einen kurzen Abstecher nach Osnabrück zu unternehmen. Wenigstens der beeindruckende Dom und die sehenswerte Altstadt sollten das offizielle Programm abrunden, ehe man in Richtung Kassel aufbrach, um mit einem gemeinsam eingenommenen Abendessen den erlebnisreichen Tag abzuschließen.

Die Führung, die gezeigten Ausstellungsstücke und der informative Gang über das „Schlachtfeld“ zusammen mit dem Kurzbesuch der Stadt Osnabrück rechtfertigen auch eine längere Busfahrt, die wir gerne auch anderen Zweigvereinen für die wettergünstigen Monate empfehlen können.

K. Freytag

 

 

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