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AUSSTELLUNGEN

 

 

Der „Buchtrücker" Salomon Schadewitz

Im Mittelpunkt der Ausstellung im Stadtmuseum Hofgeismar steht mit Salomon Schadewitz einer der frühen Drucker in der vormaligen Landgrafschaft Hessen-Kassel; Schadewitz arbeitete zwischen 1636 und 1682. Von Schadewitz, in dem man den Gehilfen des Johann Dietrich Ketzel, des Sohnes des zeittypisch oft seinen Standort wechselnden Druckers Wolfgang Ketzel, vermuten darf, weiß man bis 1636 wenig; Herkunft und Geburtstag liegen im Dunkeln. Nach seiner Hochzeit mit der Witwe Ketzel aber tritt er mehr in Erscheinung; 1637 zieht er aus dem von Kroaten zerstörten Grebenstein nach Hofgeismar, wo er im Bereich von Altstädter Kirche und westlichem Stadttor („Sälber Tor") eine kleine Druckerwerkstatt (mit sicher nur einer Druckerpresse) eröffnet. Bis 1646 muss sich die Familie Schadewitz - eine Tochter wurde dem Ehepaar geboren - nur mühsam mit Gelegenheits- und Kleindrucken ernährt haben. Dann aber nimmt Schadewitz Verbindung mit Kasseler Verlegern auf und beginnt noch in Hofgeismar eine umfangreiche Buchproduktion mit politischen und religiösen Werken; daneben druckt er für die fürstliche Kanzlei. 1650 siedelt Schadewitz nach Kassel über, wo er vor allem im Umkreis des Fürstenhofes und der Universität tätig wird. 1665 ernennt ihn die Regentin Landgräfin Hedwig Sophie zum „fürstlichen Buchdrucker"; das Original der „Hausbestallung" ist in der Ausstellung zu sehen. Ab 1653 wird Schadewitz auch zum „Universitäts-Buchdrucker" der wiedererrichteten Hochschule in Marburg. In seinem Namen werden sein Schwiegersohn Johann Kürßner, später - nach dem frühen Tod - dessen Witwe und danach die Enkel Johann Jodocus und Salomon die Aufgaben eines Marburger Universitätsdruckers wahrnehmen.

Die Druckerei Schadewitz-Kürßner befand sich mit einiger Gewißheit in dem Haus Reitgasse 2, das nach denkmalpflegerischen Untersuchungen im Erdgeschoss ursprünglich nur einen großen Raum - die Druckerei -, eine Treppe in das Obergeschoss und einen Ausgang zur Reitgasse rechts in der Giebelfront besaß. Bei der Sanierung des Hauses wurden unter der Tapete im Wohnbereich zahlreiche Verklebungen mit Makulatur

 

 

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