Museum Schloss Wilhelmsburg Schmalkalden, sprach hier aus dem Herzen. Doch die Erfolge, wie er in der JHV ausführte, waren 2012 trotzdem beachtlich. Im Vereinslokal „Zum Römer“ ließ der Vorsitzende vor etwa 20 Mitgliedern das vergangene Jahr noch einmal in Wort und Bild Revue passieren.
Von Beginn an unterstützte der Verein die Initiative zum Erhalt des Stein‘schen Schlosses in Barchfeld. Die Gemeinde gehörte in früheren Jahrhunderten zur Kreisherrschaft Schmalkalden und ist heute noch Bestandteil des Evangelischen Kirchenkreises. Im März hatte Kai Lehmann in Barchfeld einen Vortrag über das Leben der einfachen Leute gehalten.
Parallel half Vereinsmitglied Jochen Halbig, vor Ort eine Vereinigung auf den Weg zu bringen, die sich dem Erhalt des Schlosses annimmt. Man habe sogar überlegt, einen Unterverein im Rahmen des Hessischen Geschichtsvereins zu gründen, schilderte er zur Jahreshauptversammlung. Am Ende gründete sich ein Förderverein in Barchfeld, was die beste Lösung sei, so Halbig. Auf jeden Fall empfahl er allen Mitgliedern den Besuch des Stein‘schen Schlosses, an dem erste Sicherungsarbeiten begonnen haben, um das Haus vor dem weiteren Verfall zu retten.
Den Blick auf Schmalkalden richteten die Geschichtsfreunde ebenfalls noch im März. Hier hielt Wolfgang Herdmann einen viel besuchten und beachteten Vortrag über die Queste als Schmalkalder Hausberg und Questen anderenorts. Im April hörten die Mitglieder einen Vortrag ihres Vorsitzenden über den Dreißigjährigen Krieg, sozusagen den Vorläufer der kommenden Ausstellung auf Schloss Wilhelmsburg. Buchstäblich ins Wasser fiel das Frühlingsfest des Vereins auf der Todenwarth. Aus der Veranstaltung im Freien wurde eine Vortrags- und Diskussionsrunde im Saal des von Jochen Halbig und Familie sanierten Anwesens. Zum Fest wurde für die kurz davor abgebrannte Walldorfer Kirche gesammelt; es kam eine Spende von 250 Euro zusammen.
Hartmut Hegeler war im Mai zu Gast im Verein. Der in der Hexenverfolgung bewanderte Geschichtsfreund berichtete über seine Erkenntnisse und fesselte mit seinen Schilderungen. Den Blick auf die einstigen lokalen Geschehnisse richtete Klaus Holland-Letz mit seinem Vortrag über die Schmalkalder Industriegeschichte.
Mehrfach wurde in der Jahreshauptversammlung betont, dass die Bewahrung der jüngeren Geschichte eine große Herausforderung sei. Es würde immer weniger Zeitzeugen geben und sich immer weniger Dokumente über die DDR, die Wendezeit respektive Umbrüche in Wirtschaft und Gesellschaft finden. Die Aufarbeitung der Industriegeschichte durch Klaus Holland-Letz sei ein äußerst hilfreicher Beitrag, um für kommende Generationen ein unverfälschtes Geschichtsbild zeichnen zu können, so Vorsitzender Lehmann.
Weitere Höhepunkte waren 2012 die Mitgestaltung der Feierlichkeiten zum 475. Jahrestag der Schmalkaldischen Artikel, die Teilnahme am 20. Grubenfest des Besucherbergwerkes Asbach sowie die Herausgabe des zweiten Bandes der „Schmalkaldische Geschichtsblätter“. Diese werden gemeinsam vom Schmalkalder Zweigverein des Hessischen Geschichtsvereins, dem Verein für Schmalkaldische Geschichte und Landeskunde sowie dem Stadt- und Kreisarchiv herausgegeben. Der dritte Band ist in Vorbereitung. Er halte es ohnehin für entbehrlich, dass historisch Interessierte ihre Kräfte spürten, statt sie zu bündeln, erklärte Kai Lehmann in diesem Zusammenhang. „Vielleicht setzt man sich einmal an den Tisch und spricht über
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