ein Motor des Fortschritts in der Region gewesen
und habe den Grundstein für ein selbstbewusstes
Bürgertum gelegt“, sagte Karl-Hermann
Wegner, Vorsitzender des Zweigvereins
Kassel im Verein für hessische Geschichte und
Landeskunde. In diesem Wochenende stand
dieses Thema im Mittelpunkt einer Ausstellung,
von Vorträgen sowie Führungen und Exkursionen
im Rahmen der dreitägigen Veranstaltung
zur hessischen Landesgeschichte, die
beide Vereine mit Blick auf das Stadtjubiläum
organisiert haben. Und Professor Dr. Manfred
Treml, der Vorsitzende des Gesamtvereins fügte
hinzu: „Die Verhältnisse in den vom Adel
regierten Residenzstädten seien liberaler gewesen,
als Historiker noch vor 30 Jahren geglaubt
haben.“
Die Tagungen wurden eröffnet am Freitag,
dem 13. September 2013, mit dem Aufbau der
Informationstische der Zweigvereine des VHG
ab 14.30 h im Foyer des ersten Stockes des Rathauses
Kassel vor dem Saal der Stadtverordneten.
Von 15.30 bis 16.45 h führte der Verein für
hessische Geschichte und Landeskunde seine
gemäß Satzung vorgeschriebene Jahres-Mitgliederversammlung
durch. Davon wird später
berichtet. Um 17.00 h wurde einerseits in
der benachbarten Schaustelle des Stadtmuseums
Kassel, Wilhelmstrasse 2, die Ausstellung
„Altes Kassel“ eröffnet. Andererseits konnte das
mit Geldern des Zweigverein Kassel im VHG
wieder restaurierte Grabmal des bedeutenden
Historikers Johannes von Müller (1752–1809)
auf dem Altstädter Friedhof an der Lutherkirche
betrachtet werden.
Die offizielle Eröffnung beider Tagungen war
am selben Abend ab 19.00 h im Rathaus der
Stadt Kassel. Nach den üblichen Begrüßungen
durch die Vorsitzenden, nach etlichen Grußworten
– es sprachen für das Hessische Wissenschaftsministerium
Ministerialrat Ernst
Wegener, Wiesbaden, für die Stadt Kassel Oberbürgermeister
Bertram Hilgen – hielt den Festvortrag
Karl-Hermann Wegner, Kassel, u. d. T.
„1100 Jahre Kassel – typische Haupt- und Residenzstadt
eines mittleren deutschen Territoriums“.
Anschließend feierten die Anwesenden
fröhlich auf dem Empfang des Oberbürgermeisters
der Stadt Kassel, Bertram Hilgen, wie der
Hessischen Ministerin für Wissenschaft und
Kunst, Eva Kühne-Hörmann, Kassel. Man freute
sich u. a. auf die wissenschaftlichen Vorträge
am Samstag.
Am Samstag wurden unter Moderation von
Prof. Winfried Schich, Berlin, und Prof. Dr.
Heinz-Günther Borck, Trier/Koblenz, mit Diskussion
und Abschlussdiskussion folgende
Vorträge gehalten:
– Prof. Dr. Ingrid Baumgärtner, Universität
Kassel: Vom Königshof zur Residenzstadt der
Landgrafen. Kassel im Mittelalter.
– Oberarchivrat Dr. Karl Murk, Staatsarchiv
Marburg: Die Neugründung von Residenzen
zur Zeit des Absolutismus.
– Prof. Dr. Jens Flemming, Hamburg: Stadt und
Staat – am Beispiel der Hauptstadt der preußischen
Provinz Hessen-Nassau.
– Dr. Britta Kägler, Rom/München: Residenzen
als Kulturzentren in Süddeutschland und Italien
– Prof. Dr. Michael Stürmer, Berlin: Von der
Residenz- zur Industriestadt – höfisches
Handwerk und Manufaktur im 18. Jahrhundert
und ihre Impulse zur Industrialisierung
des 19. Jahrhunderts.
– Prof. Dr. Winfried Speitkamp, Kassel: Die
Emanzipation des Residenzbürgertums und
die Verfassungsbewegung des 19. Jahrhunderts.
Die Vorträge werden in den „Blätter für deutsche
Landesgeschichte“ 2014 oder 2015 veröffentlicht
werden.
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