Unter diesem Titel erläuterte Ruth Piro-Klein, 2. Vorsitzende des Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde, den Mitgliedern des Geschichtsvereins Witzenhausen am 27.09.2022 ab 19.30 Uhr im Haus Hildegard die Entwicklung der Unterwäsche während drei Jahrhunderten. |
Am Anfang war das Hemd
Es wurde von Männern wie Frauen gleichermaßen getragen und war Bestandteil jeder Aussteuer. Vom Reifrock des 17. Jahrhunderts bis zur Krinoline des 19. Jahrhunderts wurde ebenso berichtet wie von der Wespentaille, die auf bis zu 30 cm Umfang zusammengeschnürt war. Selbst in der Schwangerschaft ging die elegante Dame nicht ohne Schnürkorsett. Auch die durch diese extreme Schnürung, teilweise schon bei Kindern, auftretenden Gesundheitsschäden wie Skelettdeformierungen und Organverschiebungen, letztere für die häufigen Ohnmachtsanfälle mitverantwortlich, wurden angesprochen.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts kamen in Europa die Unterhosen in Mode. Sie waren zunächst sehr offen, konnten aufgeklappt werden oder hatten gar kein Zwischenteil. Den Abschluß des Vortrags bildete die Entwicklung der Menstruationswäsche, die anhand von Reklamebildern der Firma Camelia geschildert wurde. Der Vortrag wurde durch Bilder veranschaulicht, aber auch durch verschiedene Wäschestücke aus dem Museum im Kloster Frankenberg. |