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seine Dichtereien. Und so ist es! Denn die von ihm gebrauchte Breslauer Handschrift verschwand bei seinem Tode, und wäre deren Abdruck (Danzig 1639. 8.) unterblieben, so wüßten wir wenig vom schönen Annoliede. – Das Nämliche gilt von den Traditiones fuldenses (Schenkungen an das Benediktinerstifts zu Fulda v. J. 760 - 1157, welche Dr. Johann Pistorius zuerst herausgab (Frankfurt a. M. 1607. Fol.), und sie dadurch rettete. Die Handschrift war vor 50 Jahren in Fulda gestohlen und in die Grafschaft Zollern geschleppt worden, wo sie Pistorius († 1608 zu Freiburg im Br.) zu seiner größten Freude entdeckte und schnell herausgab, um ihren Untergang zu verhindern. Wiederholte Abdrücke dieser Schenkungen lieferten Schannat (Leipzig 1724. Fol. ), Struve ( Regensburg 1726. Fol.) und Dronke (Cassel 1847. 4., bis jetzt 3 Hefte ). Alle diese Abdrücke sind voll Fehler, und der Forscher fragt vor Allem: „Wo ist die Handschrift?“ Zweimal wandte sich Dr. Roth schon an einen fürstlich-hohenzollerischen Archivar und Hofbibliothekar, und bat höflichst um Aufklärung, erhielt aber keine Antwort. Anderswoher erfuhr er jedoch, das Stammschloß Zollern (urk. Zolre, nicht von collis!) sey im 17. Jahrh. mit seinem Inhalte verbrannt, und dadurch vermuthlich obige Handschrift zu Grunde gegangen. Das ist aber die Frage! Wer kennt nicht das Schicksal der Traditiones wizenburgenses (Schenkungen an das Kl. Weißenburg), welche im J. 1814 zu Augsburg auftauchend, nach Zweibrücken verschlagen wurden, und erst in unsern Tagen an‘s Licht traten (durch Prof. Zeuß, Speier 1842. 4.)? – Pistorius (gebürtig aus Nidda in Hessen ), wollte die bezeichnete Handschrift dem rechtmäßigen Eigenthümer, seinem Landsmanne Johann Friedrich von Schwalbach, welcher damals Buchen beherrschte, zurückstellen; aber sein früher Tod verhinderte Dies leider. Seitdem ist die Handschrift verschollen! Darum, ihr Hn. Antiquare, forschet der vermißten nach; denn ihre Auffindung wäre ebenso verdienstlich, als – gewinnbringend. München, im September. R. |
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