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Fuldische Münzsammlung.

Der in diesem Jahre zu Bronnzell bei Fulda verstorbene Regierungsdirector a. D. Dr. Herquet, ein thätig gewesenes Vereinsmitglied, hat eine Sammlung fuldaischer Münzen hinterlassen, welche meines Wissens die einzig vollständige Sammlung von Münzen jenes Landes ist. Im Sommer 1847 habe ich dieselbe durch eigne Anschauung kennen gelernt und mich sowohl von deren Suitenvollständigkeit, gleichwie von der Schönheit ihrer einzelnen Exemplare überzeugt. Dieselbe hat nach einem mir vorliegenden Catalog gegen 822 Stück und soll einem Metallwerth von circa 1200 Gulden ausmachen. In ihr finden sich allein über hundert Bracteaten und sonstige werthvolle Münzen des Mittelalters, ingleichen sehr schöne Goldmünzen, Medaillen, einfache und doppelte Speciesthaler u. dgl. mehr. Da die Erben des verstorbenen Eigenthümers geneigt sind, diesen seltenen Münzschatz zu veräußern, so hielt ich es für angemessen, die öffentliche Aufmerksamkeit darauf zu richten.

Cassel, den 23. Juli 1849.            J. Hoffmeister.

 

Literatur.

Die neue Zeitschrift für Musik, welche zu Leipzig von Franz Brendel redigirt wird, empfiehlt in ihrer diesjährigen Nr. 25 den Componisten mehrere geistliche Oratorientexte und darunter eines mit dem Titel: Philipp der Großmüthige, Landgraf von Hessen. Leider ist der Autor nicht genannt! Philipp scheint dort ganz reformatorisch aufgefaßt zu seyn, es wäre sonst unmöglich, den Text unter die geistlichen Oratorien zu bringen.

Jakob Hoffmeister.

 

Bitte an Hessen’s Antiquare.

Dr. Vilmar sagt irgendwo, daß sich der schlesische Dichter Opitz († 1639 in Danzig) durch die Herausgabe des sg. Annoliedes (neu bearbeitet von Dr. Roth, München bei Kaiser 1847. 8.) ein größeres Verdienst erworben habe, als durch all

 

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