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Am 8. Februar machte Herr Bibliothekar Dr. Bernhardi eine Mittheilung über den im Jahre 1713 als Superintendent zu Marburg verstorbenen Joh. Peter Becker, von dem die Kurfürstliche Landesbibliothek eine Handschrift besitzt, (Mss. Hass. 4 to 80) welche für manche Verhältnisse jener Zeit von Interesse ist. Sie enthält nämlich ein sehr ausführliches Tagebuch, welches der Verfasser in den Jahren 1695-96 auf einer Reise von Königsberg, seiner Vaterstadt aus, über Berlin, Hamburg und Holland nach England und von da wiedrum nach Holland führte, wo er evangelisch-lutherischer Feld- und Hofprediger bei dem holländischen General-Feldmarschall Fürsten von Nassau-Usingen wurde. Beckers Schilderungen von dem damaligen Hofleben zu Berlin sprachen die Versammlung vorzugsweise an.

Am 8. März hielt derselbe einen Vortrag über den hessischen Gelehrten Ernst Wilhelm Kuhn, welcher im Jahre 1791 als zweiter Bibliothekar an der Museums-Bibliothek zu Cassel seine Entlassung nahm, und als Kriegsrath und „Historiograph bei dem Departement der auswärtigen Angelegenheiten“ in Königl. Preußischen Dienst trat. Strieder hat in seiner „Grundlage zu einer Hessischen Gelehrtengeschichte“ Andeutungen über ihn niedergelegt, die misgedeutet werden könnten, und deßhalb eine aktenmäßige Aufklärung verdienen, da Kuhn nicht nur ein talentvoller Schriftsteller, sondern auch ein sehr ehrenwerther Charakter war.

 

Eingegangene Berichte

auf die vom Verein für Hessische Geschichte u. Landeskunde ausgegebenen statist. topograph. Fragen.

Gottsbüren von Herrn Oberlehrer Dr. Meyer zu Beberbeck.

Lohre von Herrn Bürgermeister Strak das.

Unterweisenborn von Herrn Oekonomen Reinhard das.

Hilmes von Herrn Oekonomen Bauer das.

Kempfenbrunn von Hrn. Pfarrer Schlemmer das.

Rengshausen von Herrn Papierfabrik. Discher daselbst.

 

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