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ebenfalls die Spuren eines fränkischen Leichenfeldes entdeckt, dessen sorgfältig gesammelte Fundstücke, die unten S. 263 verzeichnet stehen, ebenfalls für unser Museum erworben wurden. – Durch Ausgraben eines im Walde bei Kloster Nothgottes, unweit Rüdesheim, im October v. J. entdeckten altdeutschen Hügelgrabes, dessen Fundstücke (S. unten S. 263), worunter ein langes Schwert mit deutlich erhaltener eiserner Scheide besonders merkwürdig ist, unserm Museum zum Geschenke gemacht wurden, haben sich die Herren Weinhändler Fr. Lade in Geisenheim und A. Reuter in Rüdesheim um unsere Interessen besonders verdient gemacht. – Alle diese Entdeckungen, zusammengenommen mit den bei Schierstein und bei Wiesbaden, auch in neuerer Zeit wieder (vgl. Per. Blätt. 1853 Nr. 3, S. 8, 1855 S. 144) aufgefundenen fränkischen Leichenfeldern, eröffnen uns eine beinahe zusammenhängende Reihenfolge von Ansiedelungen am Südfuß des Taunus aus einer Zeit-Periode, über welche alle urkundlichen Berichte mangeln. Wir werden Veranlassung nehmen, der Vervollständigung dieser Funde und der Bearbeitung dieses wichtigen Theils unserer ältesten Landesgeschichte, mit Rücksicht auf die jetzt auch von anderen Vereinen sehr lebhaft angeregten Studien dieser Art, fortdauernd eine besondere Aufmerksamkeit zuzuwenden.

Wir können den Bericht über die Thätigkeit unseres Vereins im Jahre 1855 nicht beschließen, ohne eine dem Verein zu Theil gewordene überaus werthvolle Anerkennung s einer seitherigen Bestrebungen zu erwähnen. Es haben nämlich des unserm Verein als Ehren-Mitglied angehörenden Herren Erzherzogs Stephan zu Schaumburg Kaiserl. Hoheit, vermittelst huldvollen Schreibens vom 3. November, geruhet dem Vorstand ein Geschenk von Einhundert Gulden zu übersenden „mit dem Ersuchen“, – wie das höchste Schreiben sich ausdrückt – „dieselben ganz nach Gutdünken zu Vereinszwecken verwenden zu wollen“. Für diesen unschätzbaren Beweis einer unsern Zwecken gewidmeten allerhöchsten Theilnahme und Förderung fühlen wir uns gedrungen, unsern aufrichtigsten Dank um so rückhaltloser auch hier auszusprechen, je mehr wir überzeugt sind, daß diese erfreuliche Nachricht von den Mitgliedern unseres Vereins und allen Freunden der Geschichte und der Alterthümer unseres Landes mit der lebhaftesten Befriedigung werde aufgenommen werden.

 

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