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tüchtigen Künstler, sobald als thunlich, das Bild durchpausen und die Farben auf der Pause oder auf einer verkleinerten Zeichnung angeben zu lassen, da Alles, was irgend der Art aufgefunden wird, für die Kunstgeschichte zu wichtig ist, um nicht wo möglich jede Notiz, welche später einmal dienen kann, aufzubewahren.

Ueber die literarische Seite der Vereinsthätigkeit haben wir zu berichten, dass das II. Heft der Denkmäler aus Nassau so eben fertig geworden und bereits an die Mitglieder des Vereins versandt ist. Dasselbe macht den Anfang einer bildlichen Darstellung der Abtei Eberbach und enthält auf 7 Blättern die sogenannte alte Kirche, in welcher der Verfasser des dieselben begleitenden Textes, der für den Verein unermüdlich thätige Herr Dr. Rossel, das Refectorium des Klosters erkennen will. Wenn es die Geldmittel des Vereins erlauben, wird dieser Publikation die I. Hälfte des 2. Bandes von Bär’s diplomatischer Geschichte desselben Klosters in kürzester Frist nachfolgen.

 

3. Zu Frankfurt.

Am 22. April 1857 fand eine Sitzung der arbeitenden Mitglieder statt. In derselben wurde der Bericht über die im verflossenen Jahre besorgte nunmehr an den Verein in Kassel übergehende Redaction der Periodischen Blätter vorgelegt, die Cassen-Abrechnung von dem Vereins-Cassirer gestellt, die Erhebung eines Jahresbeitrags pro 1857 beschlossen und die demnächstige Herausgabe eines neuen Archiv-Heftes, mit welchem der zweite Band des Archivs sich schließen wird, festgesetzt. Herr Dr. Rüppell sprach hierauf über das hiesige Münzwesen und legte eine Beschreibung der auf politische Ereignisse bezüglichen Frankfurter Medaillen vor. Herr Dr. v. Boltog berichtete über die hinterlassenen Manuscripte des bekannten Frankfurter Geschichtsforschers von Fichard, deren Verzeichniß abgedruckt zu werden verdiene. Herr Reiffenstein machte auf ein in mancher Beziehung interessantes Verzeichniß des reichen Bestandes des ehemaligen hiesigen Zeughauses aufmerksam. Schließlich wurde über die von einigen Alterthumsfreunden angeregte Gründung eines neuen Geschichts- und Alterthums-Vereins in Frankfurt berichtet und dessen Verhältniß zu der bestehenden Gesellschaft besprochen.

 

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