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[Col]legium der herzoglichen Landesregierung in specie dem Herrn Baurath Görz übertragen sind, hat das hohe Staatsministerium doch den Zusammenhang dieser Arbeiten mit den Strebungen des Vereins dadurch anerkannt, daß die für selbige ausgesetzten Summen durch das Budget und die Rechnung des Vereins durchlaufen sollen, mithin als Vereinsangelegenheit betrachtet werden können. — Aus der vom Herrn Baurath Görz mitgetheilten Notiz ergiebt sich,

1. daß die Restauration des Schnitzwerks des Lorcher Hochaltars nunmehr bis auf die noch fehlenden 20 Statuetten beendigt ist, dass die beiden Altarflügel in der ursprünglichen Weise wieder gemalt und vergoldet worden sind und die Bemalung und Vergoldung des ganzen untern Theils des Altaraufsatzes bis auf die obern Thürmchen bereits in der Ausführung begriffen ist, daher zu hoffen steht, daß dieses ausgezeichnete Kunstwerk in kurzer Zeit wieder in seiner alten Pracht als eine Zierde des Rheinlandes dastehen werde.

2. Die Restauration der St. Michaelskapelle zu Kiedrich anlangend, so ist der schöne Chorerker derselben gänzlich wieder hergestellt, und die Südseite in diesem Jahr beendet worden. Mit der Restauration des noch übrigen Theils des Aeußern nemlich der West- oder Thurmseite und der Nordseite hofft man im nächsten Jahre zu Stande zu kommen und damit die Wiederherstellung des Aeußern zum Abschluß zu bringen. Auch diese Arbeit wurde von unserm geschickten Bildhauer H. Wenck in sehr befriedigender Weise ausgeführt.

3. Die äußere Wiederherstellung der Kirche zu St. Johann bei N. Lahnstein ist in diesem Jahr so gut als beendet worden. Es erübrigt nur noch zur gänzlichen Vollendung das Einsetzen der Fenster und Thüren und das Abtragen und Planiren des Terrains, welche Arbeiten im Jahre 1857 zur Ausführung kommen sollen. Beim Abbruch der Ueberreste einer zur Sakristei gehörigen Mauer auf der nördlichen Seite des Chors ist auf dem äußern Verputz ein Christusbild von circa 2' Breite und 3' Höhe, etwa 9' hoch über dem Boden zum Vorschein gekommen, dessen Farben noch sehr frisch und die Vergoldung am heiligen Schein von ziemlichem Glanze waren. Obwohl ein Schutzdach von Zinck über demselben angebracht wurde, auch der die Restauration leitende Architekt das Bild noch mit Wasserglas überziehen ließ, so steht seine Erhaltung dennoch im Zweifel. Unter diesen Umständen hat der Verein, auf Anregung des Herrn Geheime-Raths von Olfers, Generaldirector der königl. Museen von Berlin, beschlossen, durch einen

 

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