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als siebenjährigen Anstrengungen, ein Werk glücklich gelungen ist, mit dem der Name unseres Vereins so vielfältig verflochten erscheint.

Dieser gesteigerten Regsamkeit des Vereins gegenüber ist auch unser Publikum nicht theilnahmlos geblieben und hat sich die Zahl unserer activen Mitglieder ständig vermehrt. Dieselbe belief sich in der letzten Versammlung am 24. Jan. d. J. auf 301, heute ist dieselbe auf 365 gestiegen. Ein namentliches Verzeichnis aller unserer Vereinsgenossen wird demnächst in Ihre Hände gelangen.

Schließlich habe ich die Nachweise über den Stand unserer Kasse Ihnen zur Prüfung hiermit vorzulegen und Sie zu ersuchen, eine Commission zur Rechnungsprüfung – nach Maßgabe unserer Statuten – aus Ihrer Mitte erwählen zu wollen. Der Rechnungs-Abschluß vom 7. September d. J. erweist an

Einnahme ........................................................ 3067 fl. 30 Kr.

Ausgabe .........................................................  2271 fl. 29 Kr.
                                                                               ___________________

so daß pro 1858 noch in Kasse verblieben           786 fl. 1 Kr.

Hierauf wurde zur Ergänzungswahl für den Vorstand geschritten und die Herren: Hofgerichtsrath v. Löw als Director*), Secretär Ebenau, Medic.-Rath Reuter und Medic.-Rath Zais als Vorsteher einmüthig wieder gewählt.

Am Schlusse der Versammlung fanden Vorträge statt. Unser Ehren-Mitglied, Herr Prof. Klein aus Mainz, erläuterte die beiden wichtigsten Funde der Neuzeit am Niederrhein, die Bronze-Statue von Lüttingen und den Wüstenroder Leoparden, letzteren als Feldzeichen mit Vergleichung des berühmten Capricorns in unserer Sammlung. – Herr Dr. Rossel sprach über einige Spuren uralter Christianität an unserm Wohnsitz und suchte sowohl aus einer dahier gefundenen römisch-christlichen Inschrift des 4. Jahrhunderts, als aus dem Namen und der kirchengeschichtlichen Bedeutung des Patrons der hiesigen Kirche (zum h. Mauritius), endlich aus dem Fund uralter katakombenartiger Substructionen dieser Kirche und daran stoßender Steinsärge, sowie aus anderen archäologischen Andeutungen nachzuweisen, daß dem christlichen Kultus in Wiesbaden schon Jahrhunderte lang früher eine Stätte bereitet

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*) Zu unserem Bedauern hat Herr Hofgerichtsrath von Löw sich veranlaßt gefunden, diese auf ihn gefallene Wahl nicht anzunehmen und ist daher beschlossen worden, bis auf Weiteres den bisherigen Stellvertreter des Directors, Herrn Medic.–Rath Dr. Reuter, mit der Leitung der Vereinsgeschäfte zu betrauen.

 

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