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Herzogen und Pfalzgrafen, bei Schultheißen und Reichsstädten auftreten; sein Verhältniß zu den Reichsfahnen wird erörtert und zu dem weißen Kreuz im rothen Felde, das als Sturmfahne noch in der Schlacht bei Göllheim über dem Heere des Nassauers wie des habsburgischen Thronprätendenten flatterte. Ueber die Aufnahme eines zweiten Adlers (des römischen) zu dem deutschen findet der Herr Verf. einen vortrefflichen Aufschluß in dem Majestätssiegel Heinrichs VII. von 1312 und wird jede künftige Forschung hinsichtlich des sogenannten doppelköpfigen Adlers fortan von dieser Entdeckung ausgehen müssen, während eine Verbindung zweier Adler auf einem kaiserlichen Siegel vor Ludwig der Baier bisher unbekannt war. Ebenso neu und wichtig ist die Erörterung über das Reichsvikariat und den zweiköpfigen Adler Sigismunds, der, sobald er zum deutschen Könige erwählt war, jenes Familien-Wappen fallen lies und überall nur den einfachen deutschen Adler als Wappen aufnahm. Die ältesten Formen des einfachen Adlers sind in zwei lithogr. Siegeln des 12. und 13. Jahrhunderts und die des doppelköpfigen in zwei Siegeln des 14. und 15. Jahrhunderts in sehr gelungener Abbildung der verdienstvollen Schrift beigefügt.

Wiesbaden, im October 1858.

Dr. Rossel.         

 

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