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[Dachziegelfrag]menten ausgefüllt, nach und nach bloß gelegt wurde. Leider war das Gemach jedoch nicht tief, indem die Seitenmauern nur 11´ 7´´ weit sich nach hinten erstreckten und hier eine geradlinige, aber schon sehr zerbrochene Stirnmauer in rechten Winkeln das Viereck abschloß. Von einem Altar oder Bildniß fand sich leider! keine Spur; dagegen standen an drei Stellen, wider der Mauer, Postamentsteine (von 1´–1´ 6´´ Länge und 1´ Dicke unterkeilt; ein regelmäßig vierseitig bearbeitetes 10½´´ dickes Postament, mit vierseitigem 1½´´ tiefem Falz versehen, als wenn es ein Altärchen getragen, befand sich noch an seiner ursprünglichen Stelle, 2´ 8´´ von der Stirnmauer und 4´ 9´´ von der rechten Seitenmauer abstehend und tief in den Lehmboden eingelassen; im Schutte fanden sich drei schön gearbeitete sandsteinerne Säulen-Fragmente mit Basen, und zwei Pilasterstücke von zusammen 3´ 6´´ Höhe; endlich fand sich auch (5´ 4´´ von der rechten Seitenmauer und 1´ 7´´ von der rechten Frontmauer entfernt) ein 3 Fuß tiefes, viereckiges 2´ 11´´ b reites ganz und gar mit Asche und Thierknochen ausgefülltes Loch, neben dem in der Ecke das wohlerhaltene 2´ 6´´ lange Kohlenschippchen zum Vorschein kam. Die Knochen erwiesen sich als Rippenstücke, Schulterblätter und Fußknochen von Rind, Ziege, Schaf und Hund; in Ermangelung von Schädelüberresten war eine genauere Bestimmung nicht möglich.

Wir hatten also wirklich eine unterirdische Opferstätte ausgegraben. Da jedoch weder Inschriften noch Münzen zum Vorschein kamen, die eine bestimmtere Bezeichnung ermöglicht hätten, so darf man annehmen, daß eine Ausplünderung der Zerstörung dieses einfachen spaelaeum vorausgegangen sein werde. Schließlich sei noch bemerkt, daß an dieser Fundstelle der Bau- und Brandschutt allenthalben nur 8–12´´ hoch von Ackererde bedeckt und daß das Gebäude so orientirt war, daß der zur Treppe heraufsteigende beim Austritt, gerade wie bei den Mithräen das Angesicht nach Süden wandte. Das Verzeichniß der Fundstücke folgt unten bei C. a.

Die Arbeiten am Rambacher Castell haben kürzlich wieder ihren Fortgang genommen; eine geometrische Aufnahme unserer im letzten Herbst vorgenommenen Ausgrabungen ist erfolgt und eine kleine Publikation über diesen Punkt wird von uns vorbereitet. Als neues Annalenheft werden unsere Mitglieder nächstens eine Ausgabe des ältesten Theils der Limburger Chronik empfangen, zu deren Verbreitung in

 

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