..

CXIV

zu werfen. Schon der Umstand, dass die Akten der verschiedenen Hexenprozesse sich fast völlig gleichen, lässt erkennen, dass das Verfahren ein geregeltes war, und dass der Vorwurf von Grausamkeit und Willkür ein ungerechtfertiger ist. Wenn wir sehen, dass die Juristenfakultät der Universität, dass auch die Geistlichen der Stadt ihre Zustimmung geben, so ist dies nicht einem besonderen moralischen oder geistigen Mangel dieser Männer zuzurechnen, sondern der Befangenheit in den Vorurtheilen ihrer Zeit, welchen sich damals so wenig die Menschen verschliessen konnten, wie wir es denen unseres Zeitalters gegenüber vermögen. Herr Gerichtsassessor Dunker machte sodann noch einige Mittheilungen aus dem „Hochfürstl Hessen-Casselischen Staats- und Adresskalender für das Jahr 1774.“ Der Vorsitzende übergab der Versammlung einige Schriftstücke und Alterthümer, welche von Gönnern des Vereins geschenkt waren. Erwähnt sei hierbei besonders eine Vertragsurkunde über den Verkauf eines Hofes in Fischbeck vom Jahre 1392, welche der Primaner Spanier von hier dem Vereine zum Geschenk gemacht hat.

5) Zu Schmalkalden.

Gehaltene Vorträge:

Im Januar: Jahresbericht durch den Vorsitzenden Herrn Obersecretair Klingelhöffer.

,, Februar: Herr Rector Homburg über den grossen Kurfürsten (im grossen Erholungssaal vor dem Ver­ein und der gesammten Erholungsgesellschaft mit Damen).

„ März: Herr Bauinspector Koppen über Schloss Wilhelmsburg.

April: Herr Kreisphysikus Dr. Lehnebach: medi-cinisch-topographische Beschreibung des Kreises Schmalkalden.

,, Mai fand eine Besichtigung der Sammlungen statt.

„ August: Vortrag des Herrn Apothekers E. Matthias über die Erbauung der Todtenhofskirche.

„ October: desselben über Joh. Caspar Küchler, den Stifter des Leipziger Geldes.

..