MHG, 1886, S. 93

XCIII

Mitglieder. Er ergänzte sich alsbald durch Herrn Gerichtsassessor Adolf D unker. Der so neugebildete Vorstand wurde in der statutenmässigen Jahresversammlung vom 14. Mai wiedergewählt. In dieser Sitzung wurde auf den Antrag des Conservators Herrn Dunker beschlossen, an den Gymnasialdirector Dr. Bürgen das Ersuchen zu richten, dass er bei dem Königlichen Provinzial-Schulcollegium die Ueberlassung eines der Zimmer im alten Klostergebäude an den Schaumburger Zweigverein zwecks Aufbewahrung der Sammlungen beantrage. Dies Ersuchen wurde Seitens des Vereins im Juli ausgeführt. Die beantragte Ueberlassung eines Zimmers wurde durch Verfügung Königl. Provinzial-Schulcollegiums vom 19. August 1886 in dankenswerther Weise genehmigt. Der Verein ist hierdurch in den Stand gesetzt, der eigentliche Mittelpunkt für die Aufbewahrung und Erhaltung von Alterthümern unserer Grafschaft zu werden. Wir hoffen, dass hierdurch der Grund zu einem Schaumburger Museum gelegt ist, dessen Existenz bei der vereinzelten Stellung der Grafschaft wohl berechtigt erscheint, wenn man bedenkt, dass ihre Geschichte mit der der benachbarten Provinzen und der angrenzenden Lippischen Fürstenthümer in nicht geringerem Maasse verknüpft ist, als mit der des hessischen Vaterlandes. —

Am 4. October machte der Verein einen Ausflug nach dem sog. Burgberge bei Deckbergen. Daselbst befinden sich noch Reste eines Befestigungswerkes, von welchen Wippermann (Wippermann, der Bukkigau. Göttingen 1859) vermuthet, dass es das von Lerbecke erwähnte castram prope villam Steynborch, quod dicebatur Oesterborch, gewesen sei. Die Volkssage lässt aus den Steinen jenes Castells die Schaumburg oder nach den Aussagen der Dorfbewohner die Kirche zu Deckbergen erbaut sein.

Am 21. December endlich hielt Herr Assessor Dunker einen Vortrag über: Drei Feste der Universität Rinteln. Das erste Fest galt der Einweihung der Universität, welche der neue Reichsfürst, Graf Ernst von Schaumburg, von Stadthagen nach Rinteln verlegt hatte. Die Weiherede hielt am 17. Juli 1621 der bekannte Professor Josua Stegmann. Das

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..	XCIII Mitglieder. Er ergänzte sich alsbald durch Herrn Gerichtsassessor Adolf D unker. Der so neugebildete Vorstand wurde in der statutenmässigen Jahresversammlung vom 14. Mai wiedergewählt. In dieser Sitzung wurde auf den Antrag des Conservators Herrn Dunker beschlossen, an den Gymnasialdirector Dr. Bürgen das Ersuchen zu richten, dass er bei dem Königlichen Provinzial-Schulcollegium die Ueberlassung eines der Zimmer im alten Klostergebäude an den Schaumburger Zweigverein zwecks Aufbewahrung der Sammlungen beantrage. Dies Ersuchen wurde Seitens des Vereins im Juli ausgeführt. Die beantragte Ueberlassung eines Zimmers wurde durch Verfügung Königl. Provinzial-Schulcollegiums vom 19. August 1886 in dankenswerther Weise genehmigt. Der Verein ist hierdurch in den Stand gesetzt, der eigentliche Mittelpunkt für die Aufbewahrung und Erhaltung von Alterthümern unserer Grafschaft zu werden. Wir hoffen, dass hierdurch der Grund zu einem Schaumburger Museum gelegt ist, dessen Existenz bei der vereinzelten Stellung der Grafschaft wohl berechtigt erscheint, wenn man bedenkt, dass ihre Geschichte mit der der benachbarten Provinzen und der angrenzenden Lippischen Fürstenthümer in nicht geringerem Maasse verknüpft ist, als mit der des hessischen Vaterlandes. — Am 4. October machte der Verein einen Ausflug nach dem sog. Burgberge bei Deckbergen. Daselbst befinden sich noch Reste eines Befestigungswerkes, von welchen Wippermann (Wippermann, der Bukkigau. Göttingen 1859) vermuthet, dass es das von Lerbecke erwähnte castram prope villam Steynborch, quod dicebatur Oesterborch, gewesen sei. Die Volkssage lässt aus den Steinen jenes Castells die Schaumburg oder nach den Aussagen der Dorfbewohner die Kirche zu Deckbergen erbaut sein. Am 21. December endlich hielt Herr Assessor Dunker einen Vortrag über: Drei Feste der Universität Rinteln. Das erste Fest galt der Einweihung der Universität, welche der neue Reichsfürst, Graf Ernst von Schaumburg, von Stadthagen nach Rinteln verlegt hatte. Die Weiherede hielt am 17. Juli 1621 der bekannte Professor Josua Stegmann. Das	..


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