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LIX

Nadel. Im Munde des Volks ging die Sage von einem Brunnen, der vor Zeiten aufgedeckt und wieder mit einer Steinplatte verschlossen worden sei. Pfarrer von Starck gelang es, denselben ausserhalb der südlichen Längsmauer aufzufinden. Die Frankfurter Herren Hessen ihn mit einem Kostenaufwand von 30 Mark durch einen Brunnenmacher bis zu einer beträchtlichen Tiefe ausräumen. Er hatte einen Durchmesser von 1,15 Meter im Lichten und war mit Sandsteinquadern ausgemauert, in seiner Tiefe fand sich aber nichts, als der Hals einer grossen Amphora. Eine zweite Grabung veranstaltete Pfarrer von Starck in den ersten Märztagen des Jahres 1885 auf dem Gewann, welches sich zwischen dem „Gronauer Weidweg“ und dem „Diebsweg" hinzieht und „auf dem Eselsborn" heisst. Hier fanden sich die quadratischen Grundmauern zweier Gebäude, sowie eine 42 Meter lange Mauer, ausser Ziegelbrocken und Schiefern aber sonst keine besonderen Fundstücke. Schliesslich wies Pfarrer von Starck noch auf einen östlich vom Mönchhof durch das Ried oder das frühere Torfmoor führenden Steindamm hin, in welchem er eine nach dem Main führende Römerstrasse vermuthet. Derselbe bestehe aus mit festem Mörtel verbundenem Gestein, das jetzt 60 bis 70 Centimeter unter dem Moorboden liege und führe in einer Breite von 41/2 Meter 200 Meter lang durch das Ried und die jenseitigen Wiesen. In der Fortsetzung des über den Damm führenden Wegs nach der Mauer hin, bezüglich in dem dazwischen liegenden Berger Gemeindewald befänden sich ger­manische Grabhügel, auf die er den Verein behufs eventueller Erforschung aufmerksam machen wolle. Auf der entgegengesetzten Seite in den Weinbergen, am sogenannten Hinkelsrain, der wohl ursprünglich Hünenrain geheissen habe, lägen 11 grosse Kalksteinblöcke, die jedenfalls von Menschenhand hierher gewälzt seien und die er als das Malzeichen eines fränkischen Königs- oder Fürstengrabs ansprechen zu dürfen glaube.

 

43. Jahresversammlung am 10. März 1887.

Der Vorsitzende Pfarrer Junghans eröffnete die Versammlung um 7 Uhr mit einigen Worten, worin er die Versammlung begrüsste und sein Bedauern über

 

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