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LVIII

genannten Pfingstbrunnens vermuthete, wo Einwohner von Bergen vor Zeiten dicke Mauern ausgebrochen und Eisenstücke, er selbst aber bei einem Spaziergang Schiefer und Stücke von römischen Ziegeln gefunden habe, zunächst über die von ihm im Herbst 1883 bezüglich Januar 1884 in Gemeinschaft mit Dr. Lotz, Dr. Hammeran und Baumeister Thomas von Frankfurt vorgenommenen Ausgrabungen auf dem Pfarracker, genannt „auf dem Keller", wo Pfarrer Hermann bereits im Jahr 1802 die Reste eines römischen „Bades" aufgefunden hatte. Bei dieser Grabung wurde zuerst, eine vom „Landgraben“ aus in der Richtung von Westen nach Osten ziehende 95,70 Meter lange Mauer aufgedeckt, an die sich recht winklich eine gleiche von 92 Meter Länge anschloss. Von der erstgenannten Mauer lief eine theils aus Vilbeler Sand-, theils aus Berger Kalkstein bestehende Mauer von 60 Centimeter Dicke und 1,20 Meter Fundamentstärke, welche nur etwa 20 Centimeter unter der Oberfläche des Ackers lag. Eine dritte ergab sich als von der langen Mauer auslaufend, und eine vierte, welche diese 3 Mauern wieder schloss, so dass sich hier die Umfassungsmauer eines Gebäudes von 31,90 Meter Länge und 5,50 Meter Tiefe feststellen liessen. Der Raum innerhalb desselben war mit Ziegelstücken römischen Fabrikats, Schiefern und langen Nägeln angefüllt. An der dritten kürzeren Mauer, die von der Hauptmauer nach Norden lief, war die letztere auf einer Strecke von 3 Meter von doppelter Stärke und hier war es, wo Pfarrer Hermann das Hypokaustum fand. Gegen das Ende der nach Osten ziehenden Hauptmauer wurde noch eine zweite Quer­mauer entdeckt und im Innern des Quadrats die Reste von noch 2 kleinen Gebäuden, von denen das eine 10 Meter lang und 6 Meter tief erschien, das andere etwa 6 Meter im Quadrat hielt. Nahe dem ersten Gebäude an der südlichen langen Mauer fand man mehrere, im Ganzen 9 Ziegelstücke mit dem Stempel LXXIIPRPF. Einer hat merkwürdigerweise die Inschrift LXXIIRRPF, was Sachverständige für einen Schreibfehler des Stempelschnitzers halten. Ausserdem fanden sich im Schutt eine Pfeilspitze, Knochen von Schweinen, Rindvieh und Pferden, sowie eine anscheinend bleierne dreikantige

 

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