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Davon handeln folgende Einträge im Presbyterial-Protokoll: Actum am 13. Martis 1632. Ein alter Heiligenstock zu Seidenrot, so oben in den Hecken stehet, wird missbraucht. Soll weggetan werden. item. Wegen des Dreikönigsfestes achtung zu geben, obs welche wieder halten werden. (1632 und später noch einmal.) Kürschansen Wittwe, der dicke Hander, der Scharpfrichter, Hanss Assum und Andere sind auf die Wallfahrt nach Klesberg gelaufen. 4. Maji 1632. Andere sollen gen Soden heimlich zur communion gangen sein. 4. Aug. 1633.

Gelegentlich erfahren wir auch Einiges vom hiesigen Scharfrichter sowie den damaligen postalischen Verhältnissen. Scharpfrichter begehrt zur Communion zu kommen. — Zufragen, wie es anderweiten mit seines Gleichen gehalten werde. Wird beschlossen, er solle mitten unter denen gehen, die seine Nachbarn sind und täglich mit ihm umbgehen (26. Febr. 1634). Scharpfrichter soll mitten unter seinen Nachbarn gehen, aber seine rote Kleider nit anhaben (30. März 1634). — In der Pfingstwochen ist zum Tanz gespielet worden von einem frembden layermägdlein in der Ziegelgassen in des Postreuters Scheune (1. Juni 1634).

Bis in die Mitte der 30er Jahre ist Steinau von den Schrecknissen des grossen Krieges verschont geblieben. Im November 1622 sind einmal Krieger einquartiert worden, von welcher wegen die presbyteria nit haben können gehalten werden. Spuren freilich, und zwar keine erfreulichen, hat diese Einquartierung jedoch nur insofern hinterlassen, als da man hinterher ein wenig Luft von den Soldaten bekommen, ausser andern Punkten das im presbyterio ist proponieret und approbieret worden, dass der neue Kriegerfluch beim Blut Sakrament Keinem zu gestatten, sonderlich die Kinder deswegen anzusehen sein sollen. Die Steinauer Bürgerschaft hoffte so sicher mit Gottes Hülfe auch allen ferneren Drangsalen der entsetzlichen Zeit entrinnen zu können, dass in derselben Presbyterialsitzung, am 15. Juni 1623, proponieret und approbieret wurde, ein gemeiner Danktag solle angestellt werden, da Gott so gnädig und wunderbar in dem Kriegerlast geholfen und die Stadt für Fewer bewahret habe. Es war noch

 

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