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Reichskammergerichtspräsidenten Cuno von Winnenburg nicht zu dem Gerichte Viermünden kommen lassen wollte. Der Landgraf zog aber nicht blos das Lehen, sondern auch die Allode des Viermündenschen Geschlechts, namentlich die Waldungen ohne Fug und Recht an sich, und beschenkte als Inhaber des halben Gerichts nun auch die Dersche in Jagd und Wald mehr, als je zuvor. — Es wurde noch die Ansicht ausgesprochen, dass der heutige Vortrag ein düsteres Sittenbild jener Zeit gebe und dass nach heutigem Recht die That des Johann von Dersch schwerlich eine Verurtheilung gefunden, sondern als Nothwehr Freisprechung erfolgt sein würde. Dersch habe die That gethan, aber dieselbe auf seine Knechte abwälzen wollen, in ihren alsbald publicirten Rechtfertigungsschriften hätten beide Familien die wahren Ursachen ihrer Feindseligkeiten verschwiegen, und auch den Vorfall so dargestellt, als ob nur ein Schuss gefallen, um die Sache als einen Meuchelmord des Dersch oder von dessen Seite als eine unvorsichtige Nothwehr seiner Knechte hinzustellen.

In der zweiten Vereinsversammlung vom 27. Februar hielt Herr Rittmeister a. D. Freiherr von Pappenheim einen Vortrag über Johann von Pappenheim und seine Fehden gegen den Bischof Johann IV. von Hildesheim. Zuerst schilderte er die Familie desselben. Johann war ein Sohn des aus dem Hessisch - Paderbornschen Kriege schon bekannten Burchardt von Pappenheim. Er war mit den Grossvögten des Bischofs dem Herbord und Kurt von Mandelslohe in Streitigkeiten gerathen und hatte von dem Bischof weder Recht noch Antwort auf seine Schreiben erhalten können, weshalb er ihm die Fehde erklärte und mit einem Einfalle ins Gericht Ürzen (bei Hameln) seinen Angriff auf das Stift Hildesheim begann. Vergleichsversuche wurden von der Landgräfin Anna von Hessen gemacht, welche jedoch keinen Frieden, sondern nur einen Waffenstillstand herbeiführten (1516). Im Anfange des Jahres 1517 suchte der Bischof auf anderem Wege mit Hülfe Hessens eine Beendigung der ihm höchst lästigen Pappenheimischen Fehde zu erreichen. Er suchte