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LXXXI

Vermischtes.

Erinnerungen aus dem siebenjährigen Kriege.

Nach archivalischen Quellen mitgetheilt von

Baron F. von und zu Gilsa.

I.

Befehle Herzog Ferdinands von Braunschweig-Lüneburg an den Landgräflich Hessen-Cassel’schen General Eitel von und zu Gilsa vor und während der Schlacht bei Minden.

Der Feldzug des Jahres 1759 hatte durch den Verlust der Schlacht bei Bergen für die unter dem Befehle Herzog Ferdinands vereinten Truppen einen ungünstigen Verlauf genommen: dieselben waren zum Rückzuge bis an die untere Weser genöthigt worden. Die damals wichtige Festung Minden fiel in die Hände der Franzosen, und unter ihren Kanonen schlug Marschall Contades am 14. Juli sein Lager auf.

Ungeachtet der zur Annahme einer Schlacht aufs lebhafteste drängenden wiederholten Briefe Friedrichs des Grossen stand Herzog Ferdinand dem Feinde im Lager von Petershagen beobachtend gegenüber, bis sein richtiger Takt den günstigen Augenblick zum Schlagen für gekommen erachtete. Durch die am 27. Juli angeordnete Bewegung des Erbprinzen Carl von Braunschweig über Lübbecke gegen Herford machte der Herzog den Feind für seine Verbindung mit Paderborn und dem von Armentières belagerten Lippstadt besorgt; am 29. marschirte die Hauptarmee nach Hille, während General von Wangenheim auf dem linken Flügel eine befestigte Stellung bei Todtenhausen besetzt hielt. Um jedoch die Verbindung mit der rechts vorgeschobenen Armee des Erbprinzen zu sichern, besetzte General Gilsa den 30. Juli Lübbecke, und zwar auf folgenden Befehl hin:

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Anm. der Redaction. Der nachfolgende Aufsatz erschien zuerst in der Allgemeinen Militairzeitung zu Darmstadt. Auf Wunsch des Herrn Verfassers und nach Zustimmung der Redaction der Allgem. Militair-Zeitung bringen wir den durch die Verlustliste des Regiments von Gilsa für die Schlacht bei Minden vermehrten Aufsatz zum Abdrucke. D. R.

Mittheilungen.                                                       6

 

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