LXXXIV

dem Feind bei Kirchlieningen anzukommen und geben davon gleichfalls dem Erbprinzen Nachricht. Ich schreibe hierüber auch an denselben, um Anstalt zu machen, den Feind je eher desto lieber aus Kirchlieningen zu delogiren.

Ew. Exc. werden möglichst darauf bedacht sein, ein Mittel ausfindig zu machen, die passage über die Gohfelder Brücke observiren zu lassen, um bei Zeit informirt zu werden, wenn feindliche Truppen darüber marschiren. Sie können dazu Bauern verwenden, deren Sie vermuthlich vor Geld zu Lübbecke bekommen werden. Auf der sogenannten Babylonie vom Reineberg aus ist gute Gelegenheit, die Gohfelder Brücke zu beobachten. Ich hoffe, Ew. Exc. werden Ihre Attention darauf richten, sich dieses Auftrags nach meinem Verlangen zu unterziehen. Der Posten von Kirchlieningen muss absolument occupirt werden, und wir müssen dabei keine Zeit versäumen.

Sobald also Ew. Exc. den Weg nach Kirchlieningen haben recognosciren lassen, müssen Sie davon an den Prinzen raportiren, damit ohne Verzug zur Attaque geschritten werden kann. Wenn die Feinde noch mehrere Truppen von Minden an sich nach Kirchlieningen ziehen, so will ich Sie auch renforçiren.

Hille den 31. Juli 59 8 Uhr Morgens.

gez. Ferdinand H. z. B. L.“

Nachschrift von der Hand Westphals: „Von Lübbekke gehet die Strasse über Kirchlieningen nach Herford. Der Weg ist ein beständiges Defilé durch den Cordon von Bergen, doch ist der Weg so breit, dass zwei Wagen nebeneinander fahren können, Schnadhorst bleibt linker Hand liegen; man passirt ferner einige einzelne Häuser, sonst ist kein geschlossnes Dorf nirgends zu passiren. — Vielleicht ist eine Passage durch den Berg bei Gelenbeck gerade auf Schnadhorst und von dort auf Kirchlieningen, falls der Feind den hohlen Weg bei Gelenbeck nicht occupirt haben sollte. Durch diese passage käme man dem Feinde in die Flanque, weil solcher ohne Zweifel nach Rimslo Front macht.“

„Eigenhändige Randschrift des Herzogs: „Hauptmann Bauer kann Ihnen in diesem Geschäfte sehr