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XCII

[Napoleons] poleons am 2. Dezember 1804 gewählt worden. Solms und Leiningen schützten Verhinderung vor und die Mission blieb auf Isenburg sitzen ; von hier an ist dessen Niedergang zu bezeichnen, er war in des Gewaltigen Bann gerathen.

Die Rheinbundsacte vom 12. Juli 1806 verlieh den Fürsten die Souveränität, sowie die Unterordnung der gräflichen Agnaten zu Büdingen, Wächtersbach und Meerholz und ihrer Besitzungen unter den Fürsten. Er war in die französische Armee eingetreten und im Jahre 1806 Oberst und Regimentscommandant. Der Kaiser ertheilte ihm nach der Niederlage Preussens den Befehl „aus preussischen Offizieren und Mannschaften zwei Regimenter zu bilden.“ Leider folgte Isenburg dem Befehle und das wurde ihm später zum Verbrechen angerechnet. Gewiss ist, dass es damals kaum einen Mann gab, welcher einem Befehle Napoleons sich zu entziehen gewagt hätte und Isenburg führte mit Recht im Jahre 1814 in der Eingabe an die Grossmächte an: „wer als Fürst von Isenburg Napoleon getrotzt hätte, der werfe den Stein auf ihn.“ Mit Dr. M. Mayer darf man es tadeln, dass Häusser in seiner deutschen Geschichte Bd. III, S. 459 ausspricht „der Fürst von Isenburg, der im Jahre 1806 aus preussischen Ueberläufern eine französische Räuberbande gebildet hatte“ … und damit das spätere Schicksal des Hauses Isenburg begründet. Regimenter der französischen Armee darf man nicht als Räuberbande ohne Weiteres bezeichnen; nach dem Aufrufe Isenburgs d. d. Berlin vom 16. November wurden diejenigen „Herren Offiziere der preussischen Armee, so mit Kapitulation in französische Kriegsgefangenschaft gerathen sind, und welche den Wunsch hegen, aus dieser unangenehmen Lage herauszutreten …“ aufgefordert, sich an dem Sammelplatze Leipzig einzufinden. Die perfide Absicht Napoleons bei dieser Schöpfung liegt auf der Hand, die Truppe soll auch in der französischen Armee nicht geachtet gewesen sein.

Nach dem Sturze Napoleons ging es mit der Selbstständigkeit Isenburgs zu Ende. Die Gemahlin des Fürsten, Gräfin Charlotte von Erbach, mühte sich auf das Tapferste am Congresse zu Wien ab, die Souveränität zu retten,

 

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