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Volksbotanik des Kreises Schmalkalden, welcher bald darauf in der Halle’schen Zeitschrift für Volkskunde im Druck erschien und von Liebhabern der Pflanzenkunde mit Beifall aufgenommen wurde. Beide Junisitzungen fanden unter eingehender Besichtigung der Vereinssammlungen (im neuhergerichteten hinteren Eckzimmer des Schlosses) statt; am 26. Juni beehrte uns — gerade an dem Sonntag, an welchem hier die etwa 6 Jahrhunderte alte Kirmes und das Schützenfest gefeiert wurde — der Meininger alterthumsforschende Verein mit seinem Besuch. In den Oktober- und Dezembersitzungen lag eine ungewöhnlich reiche Sammlung von Vereinserwerbungen und eingegangenen Geschenken auf.

Im Juli fand unter reger Betheiligung ein recht anziehender Ausflug mit der Bahn nach Steinbach-Hallenberg und nach der Moosburg statt. Am 10. Juli war der diesseitige Verein in der grossen Versammlung des Thüringer Waldvereins in Oberhof vertreten ; in dem „ausgebrannten Stein“ lernte man dort einen aus dem Anfang des vorigen Jahrhunderts stammenden tunnel-artigen Aushau durch einen Felsen des Gehlberger Grundes kennen, durch welchen auf einem mehrere Stunden langen Flössgraben das Brennholz in die Gothaer Eisenhütten wegen Mangel an fahrbaren Wegen „verflösst“ wurde. Der nach Altenstein geplante Ausflug am 19. August scheiterte an der damals herrschenden tropischen Hitze.

Auf eine Aufforderung des Herrn Landesdirectors hin trat der Verein der Bezirkskommission zur Erhaltung und Erforschung der Alterthümer auf hessischem Boden bei. Eine Anfrage der königl. Regierung nach den neueren Erwerbungen des Vereins konnte dahin beantwortet werden, dass die Vereinssammlungen mit einer ganzen Reihe hochinteressanter Dinge bereichert wurden, unter welchen u. a. die versteinerten Baumstämme aus den Rotteroder Steinbrüchen, Zunftbriefe und Stadtrechnungen aus dem 16. Jahrhundert, statistische Nachrichten über Schmalkalder Bergbau und Hüttenwesen, die Thurmspitze der alten Seligenthaler Kirche aus dem 15. oder 16. Jahrhundert, der Inhalt des Guntershäuser Hünengrabes, 3 Oelporträts aus dem fürstlich Hatzfeldischen Hause in Gotha,

 

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